20 Mai

Herzen auf 2 Beinen – #blogfamilia

Unsere aktuelle Bindungsreise ging nach Berlin zur Blogfamilia!

Schon als ich Freitag Nachmittag ankam, war das Team des veranstaltenden Vereins emsigst dabei, es für die Blogger und mitkommende Kinder sowie für die Speaker wunderschön herzurichten. Trotzdem nahmen sich alle Zeit, mich zu begrüßen, sich vorzustellen, ein paar Worte zu wechseln. Ich war gleich angekommen, obwohl ich bis dahin kaum Gesichter live kannte.


Samstag früh ging es genau so weiter: jede Menge spannende Menschen, offen, fröhlich, engagiert – laufende Herzen auf 2 Beinen.  Viele Sprachen mich auf unsere Blog- und Vereinsarbeit an und erklärten, dass sie uns unterstützen möchten oder sich sehr für unsere Arbeit interessieren – beispielsweise Gabriele Patzschke von Motherbook und Katharina vom Blog Sonea Sonnenschein.

Mitgliedsanträge wechselten den Besitzer – als Dankeschön gab es einige Postkartensets, die Momo von Kindherzgedanke in Zusammenarbeit mit Ruth Abraham, Susanne Mierau und unseren 3 Vereinsmitgliedern Katharina Saalfrank, Nora Imlau sowie Herbert Renz-Polster erstellt hatte und deren Erlös dem Verein eine dicke Spende einbrachte. Auch Buttons von Kindherzgedanke konnte ich verteilen, und unser neues Vereinsmitglied Dani vom Blog Glucke und so war so großartig und spendete nach einem lustigen Twitterchat mit dem Mann von Julia vom Blog  Die gute Kinderstube Marzipan für Neumitglieder!

Vereinsmitglied Franzi vom Blog Einfach Klein begleitete mich und nahm wie ich unheimlich viel von der Blogfamilia mit. Der ganze Tag steckte voller Gespräche, Lachen, Emotionen, inspirierender Gedanken, informativer Vorträge und Menschen, die sich für Familien, Kinderrechte, Familienpolitik, Alleinerziehende, Inklusion, Frauenrechte, Eltern-Kind-Bindung und vieles mehr stark machten. Wie auf der FEBuB gehörten Kinder einfach überall ganz selbstverständlich dazu, was total schön war und für besondere Momente sorgte.

 

Laut werden für #gewaltfreiekindheit

Unser Highlight war natürlich der Vortrag von den Bindungsträumern Katharina und Nora zum Thema #gewaltfreiekindheit. In einem wunderbaren Zusammenspiel erklärten Sie, wie wichtig Beziehung und Mitgefühl für die gesunde Entwicklung von Kinderseelen sind.

Wer kein Mitgefühl erlebt, sondern dauerhaft gedemütigt wird, verliert wahrscheinlich auch sein eigenes Mitgefühl.

Sie erläuterten den Zuschauern, was Strafen und Gefühlskälte mit Kindern machen und wie man stattdessen in herausfordernden und auch emotional schwierigen Situationen reagieren sollte, um zu vermeiden, dass eigene Aggressionen sich auf die Kinder übertragen und von diese weitergetragen werden in Beziehungen zu Freunden, Geschwistern, Erziehern, Lehrern.

Familie ist kein Staat. Sie hat eine persönliche Beziehungsebene und braucht kein Gesetzbuch.

Aggression verschiebt sich. Aggressive Eltern und Erzieher, schieben ihre Emotion weiter auf die Kinder.

Strafen sind psychische Gewalt. Es geht anders!

Sie appelierten an die anwesenden Blogger, diese Gedanken in die Welt zu tragen, um den Kindern und ihren Bedrüfnissen eine Stimme zu geben. Nora legte Wert darauf, dass dies – wie bei Bindungsträume – nie einfach negativ kritisierend und bevormundend geschehen sollte, um die Eltern auch erreichen zu können, sondern inspirierend, bewegend, Enwicklungen anstoßend.

Bindungs- und beziehungsorientierte Blogger wollen BEWEGEN, nicht bevormunden!

Resümee für uns alle als Eltern war/ist der Weg, den auch ich selbst im Alltag versuche zu gehen und den ich hier immer wieder vorstelle:

Sucht Lösungen, nicht Schuld. In jeder Art von Beziehung.

(Dieses und das Titelbild stammen von René Weides – vielen Dank!)

 

Perfektion ist kein gutes Ziel

Schon der einleitende Vortrag von Autor Sebastian Fitzek zeigte auf, in welche Richtung sich der Blogfamiliatag bewege würde. Er gab uns und unseren Kindern mit, dass sich niemand als „Mikrowelle“ sehen sollte, die „schlichtweg zu funktionieren habe“. Fehler, Probieren, Sinnieren, Entscheiden, neu Überlegen – all das gehört zu unserem Weg dazu. Perfekt sein muss niemand. Wir Eltern nicht, und unsere Kinder nicht. Es braucht mehr Nachsicht mit uns selbst und mit unseren Kindern. Wir müssen ihnen helfen Entscheidungen zu finden, empathisch, Perspektive wechselnd, selbstverwirklichend, ohne ständig zu hinterfragen, was andere von uns halten.

Sein Vortrag war lustig und herzerwärmend, motivierend und stärkend. Mir kam beim Zuhören häufiger unser Text  Vernachlässigung… Verwöhnen… Strengsein… Überregulieren? Wie denn nun? in den Sinn sowie die Frage „Was brauchen unsere Kinder von uns?“ – Unterstützung, nicht hinter ihren Möglichkeiten zurückzubleiben, mittels Hinsehen, Vertrauen, und ohne fremdbestimmten, zielorientierten Druck. Wir sollten:

Hinsehen, den Emotionen und Geschehnissen Namen geben, den Kindern beim Bewerten helfen und sie emotional durch diese Unterstützung entlasten,gute Strukturen vorleben (und das Imitationslernen nicht unterschätzen), regulieren wenn es nötig erscheint und zu so viel Eigenständigkeit verhelfen wie möglich.

 

Lachen, Fühlen, Lernen, Miteinander

Die Momente gemeinsam im Auditorium, am Buffet, im sonnigen Innenhof, beim abendlichen Tanzen und beim großen Abschied im Frühstücksraum des Hotels am Sonntag morgen haben so viel Bindung und Zusammenhalt gebracht, jede Menge Netz aufgezeigt, Wissen weitergetragen und Sympathie versprüht.

Die Gespräche mit all‘ diesen Herzensmenschen waren voller Wärme und auch Sicherheit, dass sich etwas bewegen lässt in unserer Gesellschaft.

Die Blogfamilia hat sich definitiv gelohnt. Wir kommen gerne wieder!

Ein Gedanke zu „Herzen auf 2 Beinen – #blogfamilia

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