29 Mrz

vErWöHnEn – ja oder nein?

Die Vertreter*innen der Bindungsorientierung rufen gerne: „Verwöhn dein Kind, wann immer du magst!“ Die eher konservative, autoritäre Gegenseite sagt: „Niemals Verwöhnen! Sonst hast du am Ende eine Kinderdiktatur zu Hause!“

Es ist wichtig, genau hinzuschauen: Was ist denn Verwöhnen? Was macht das aus? Wann ist es okay? Kann es auch schlecht sein? Wir klären das, damit du sicherer wirst und die richtigen Argumente an der Hand hast bei unberechtigten Vorwürfen.

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22 Jul

Ferdinand Saalbach: „Steine im Rucksack“

Im Folgenden teilen wir mit Euch einen Textauszug aus einer sehr bewegenden Autobiographie: im Buch „Steine im Rucksack“ beschreibt Ferdinand Saalbach seine Kindheit und Jugend sowie seine Entwicklung und Probleme, die aus den Erfahrungen dieser Zeit entstanden sind. Er erzählt nach, welche Versäumnisse und Fehler er an seinen Eltern wahrgenommen hat, wie er darunter litt und leidet, welche Hilfen er in Anspruch nehmen musste, um dennoch sein Leben leben zu können, und er lässt den Leser auch an der (jahrelangen) Auseinandersetzung mit seinen Eltern teilhaben.

Das Buch ist wahrlich keine leichte Kost (teilweise gibt es auch enstprechende Inhaltswarnungen für spezielle Kapitel), und als Leser bewegt man sich immer wieder zwischen den Polen „Das müssen die Eltern doch jetzt aber mal einsehen und mit ihrem Sohn an Lösungen arbeiten!“ und „Kritisiert er seine Eltern nicht zu sehr und sollte selbst etwas versöhnlicher auf sie zugehen?“  Gerade wenn man selbst eben die Kind- aber auch die Elternrolle kennt. Aber letztendlich sind es eben keine Kleinigkeiten, nichts einfach Verzeiliches. Es sind Wunden, teilweise üble. Und ein Sohn verdient zumindest das Anerkennen dieser! Wie oft sagen wir Bindungsträumer das: Die Gefühle (der Kinder) sind nicht immer nachvollziehbar, aber sie haben es verdient, dass wir anerkennen, dass sie da sind, und mit ihnen umgehen. Negieren ist keine Option!

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08 Feb

Ich hab’s vergessen – hilfst Du mir?

19 Uhr. „Hast Du alles eingepackt: Trinken, Musikmappe, Fahrkarte?“ „Ja!“

7 Uhr. „Hast Du alles eingepackt: Trinken, Musikmappe, Fahrkarte und Essen?“ „Ja, Mama!“

8 Uhr, Telefon: „Kannst Du kommen? Ich darf nicht mitfahren. Mir fehlt die Fahrkarte!“

Welche Eltern kennen diese Momente nicht? Das Kind hat etwas vergessen, bemerkt es, äußert sich dazu, bittet offen oder versteckt um Unterstützung. Wie reagiert man da? Immer helfen? Wird das Kind dann nicht faul und erst recht vergesslich? Nie helfen? Ist das nicht seltsam, allein schon vom Bauchgefühl her? Aber vielleicht richtig und wichtig, hier mal Grenzen zu zeigen? Lerneffekt – hallo?!!

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24 Feb

Denkst Du, Geben ist ein Tauschgeschäft?

Habt Ihr schon mal Vorwürfe zu hören bekommen, dass Ihr „zu nett“ zu Euren Kinder wärt? Sie toben und verweigern sich, motzen, flippen aus, und Ihr habt immer noch die Kraft, höflich, gelassen, bestimmt, aber liebevoll zu bleiben. Sie müssen überredet werden, im Alltag mitanzupacken, und trotzdem zollt Ihr ihnen Respekt und Dank, wenn sie es tun – und andere meinen, sie müssten das kommentieren oder von sich selbst berichten: Wenn meine Kinder so drauf wären, bekämen die überhaupt kein nettes Wort mehr von mir! Die sollen sich erstmal zusammenreißen, dann bin ich auch wieder höflich. Die sollen erstmal lernen, wie man miteinander umgeht, dann mache ich das auch respektvoll. Wie mit einem Erwachsenen.

Oder: Die sind doch noch klein. Die brauchen diese Art von Ansagen. Und sie müssen helfen. Ich mache ja auch alles für sie. Da braucht’s kein Danke. Höre ich ja auch kaum.

Es gibt Leute, die finden es bescheuert, dass ich mich bei meinen Kindern fürs Müllraustragen bedanke. Es gibt Leute, die finde ich bescheuert, sobald sie den Mund aufmachen.

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28 Dez

Mitgefühl als Kompass

An Heiligabend besuchte ich mit zwei unserer Kinder das Krippenspiel in unserer Gemeinde. In der abschließenden Ansprache gab uns der Pfarrer verschiedene wunderbare Gedanken mit auf den Weg. Ein Themenbereich trug den Titel „Mitgefühl als Kompass“; das hat mich am meisten berührt und hing lange nach. Er bezog sich damit ganz aktuell auf die Ereignisse in Berlin, aber übertrug dies natürlich auf unser Leben allgemein. Und der Gedanke setzte sich in mir fest.

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