06 Feb

Wie sehe ich denn, ob es gut läuft?

Kennt Ihr das: wir leben beziehungsorientierte Elternschaft, geben ganz viel von uns, versuchen unsere Kinder gut zu sehen, bieten Kooperation an anstatt autoritär zu sagen, wo es lang zu gehen hat – und erwarten, vielleicht unbewusst, auch ein bisschen sowas wie Entgegenkommen?!

„Ich tu doch alles, also bitte verhalte dich, wie ich gesagt habe….Ich sehe ja, dass Du müde, hungrig, k.o. bist und heute schon gaaaaanz viel kooperiert hast, aber diese eine Situation jetzt – da kann ich erwarten, dass es klappt. Es ist mir ganz wichtig!“

Wir wollen das vielleicht gar nicht denken, aber erwischen uns doch, dass diese Erwartung in uns aufploppt – und reagieren entsprechend?! Weil wir uns so sehr nach Harmonie sehnen?!

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14 Dez

Vorlesen – das große Geschenk

Lesen verbindet

Ich habe es als Kind selbst geliebt, wenn meine Mama oder mein Papa mir vorgelesen haben. Eine Tradition, die wir in unserer Familie weitergeführt haben: Diese gemeinsame Zeit beim Vorlesen ist mir und meinem Kind wertvoll. Da bin ich meinem Kind sehr nahe. Auch körperlich. Das gemeinsam Kuscheln im Bett. 

Ach ja: meine Frau liest und kuschelt übrigens lieber auf dem Sofa – nur so schon mal als Hinweis: Beim Vorlesen gilt natürlich auch: Jede und jeder darf es genau so machen, wie er will ).  

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29 Mai

Vom Abgrenzen und Nähesuchen

Mein Kind und ich hatten einen Streit. Nichts Großes. Man könnte auch eher Meinungsverschiedenheit sagen. Kurz vorm Zubettgehen. Wir diskutierten immer noch, als ich sie ins Bett begleitete, aber eigentlich war alles besprochen. Müde waren wir beide, brauchten Feierabend.

Sie setzte sich auf Ihr Bett, ihre Körpersprache sagte laut und klar: „Ich bin motzig. Ich brauche Abstand. Lass mich!“ Sie zog eine Grenze.

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30 Mrz

„Du bist doch jetzt schon groß genug! Du musst damit klarkommen.“

Ein Baby hat plötzlich Angst, in der Krabbelgruppe, in der letzte Woche noch alles gut war. Die es seit Monaten kennt. Die aus kaum 15 Personen besteht, nur Mütter und andere Babys. Es fremdelt.

Ein Kleinkind hat Wut, im Kindergarten. Es geht nur um ein umgestoßenes Bauwerk aus Magneten, an dem es aber den halben Vormittag gesessen hatten. Gedankenverloren, weltvergessen, gefangen im Glück. Und jetzt ist es kaputt, einfach so. Die Wut kocht, die Aggression will raus, ungebremst.

Ein Grundschulkind bekommt plötzlich Gänsehaut im Wald, spürt wie unheimlich es ist. So oft schon war es hier mit den Eltern entlang gegangen. Sie sind nur wenige hundert Meter vor ihm, aber hinter den Bäumen nicht zu sehen. Das Rascheln der Blätter klingt anders als sonst. Die Situation ist plözlich fremd und neu.

– All diese Kinder hören, wenn sie Pech haben, das gleiche: Du bist doch jetzt schon groß genug! Du musst damit klarkommen. Wenn nicht genau genug hingeschaut wird, werden willkürliche Grenzen festgelegt, wann wir erwarten, dass Kinder bestimmte Dinge doch bitteschön endlich können müssen. Und anstatt sie wieder zu begleiten, wird dann auf Konfrontationskurs gesetzt.

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