„Die haste aber gut hingekriegt!“
„Die haste aber gut hingekriegt!“ – ein Satz, der erst einmal gefällt. Aber wann wird er zu einem Elternteil gesagt? Zum Beispiel nach dem gelungenen Schulabschluss eines Kindes, wenn die 5-jährige sich überschwänglich und mit gewählen Worten beim Opa für ein Geschenk bedankt, der 8-jährige ohne Aufforderung den Tisch abräumt, der 13-jährige eine Tanzperformance gezeigt hat… Jaaaa, da kann man stolz sein!
Kann man, darf man. Sich freuen. Übers Kind.
Aber ich sehe auch, dass das zum einen oft gesagt wird, wenn eine gesellschaftlich anerkannte Leistung gezeigt wird, oder aber wenn eine Anpassung an Konventionen erfolgt. Beides an sich ist auch erst einmal nicht Negatives. Vor allem wenn Leistung oder Anpassung nicht aus Druck und Zwang heraus erfolgt sind, sondern durch Empathie, Mitgefühl, Offenheit, Sicherheit oder aber auf Grund von gesunder Individuation – weil es immer schon so im Kind steckte.