01 Jul

Heinz Janisch und Michael Roher: „Schneelöwe“

Heute wartet wieder ein Text von unserer Kinderbuchfrauchfrau Ulla auf euch. Es geht um das Buch „Schneelöwe“ von Heinz Janisch und Michael Roher aus dem tyrolia Verlag (für Kinder ab 4 Jahren).

Dieses Buch, das ich mir zur Rezension aussuchen durfte, ist alles außer gewöhnlich.

Das beginnt bei der farblichen Gestaltung. Die Bilder, von denen jedes für sich ein Kunstwerk ist, sind (fast) ausschließlich mit Kugelschreiber gezeichnet, einem Werkzeug das gewöhnlich zum Schreiben benutzt wird. So ergibt sich ein schlicht wirkendes blau-weißes Gesamtbild. Doch die kunstvoll gestalteten Bilder lassen die Geschichte noch über den eher kurz gehaltenen Text hinauswachsen. Da gibt es so vieles zu entdecken, was im Text nicht erwähnt wird, was zum Weiterspinnen der Geschichte anregt und gleichzeitig Interpretationsspielraum lässt.

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24 Apr

Maria Scrivan: „Nicht genug“

Unsere Kinderbuchfrauchfrau Ulla stellt euch ja immer mal wieder gute Kinderbücher vor, zum Beispiel die Frau-Honig-Reihe von Sabine Bohlmann. Heute hat sie einen anderen Tipp im Gepäck: Nicht genug – ein Buch, das Mut macht! (Altersempfehlung: Für Kinder ab 8 Jahren)

Was denken die anderen über mich? Bin ich gut genug in Sport? Kann ich gut genug singen? Mögen mich die anderen?

Diese und ähnliche Fragen stellen sich Kinder häufig. Maria Scrivan zeigt im Comic-Buch „Nicht genug“ (im Original viel treffender „Nat enough“) auf sehr einfühlsame und gleichzeitig unterhaltsame Art wie Natalie sich diese Fragen stellt, an sich selbst zweifelt, sich verstellt, um anderen zu gefallen, echte Freunde findet und es schließlich schafft, sie selbst zu sein, ohne darüber zu grübeln, was andere von ihr halten.

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14 Feb

Heidemarie Brosche und Jana Mosquito: „Und trotzdem habe ich dich immer lieb“

Neele Mayer hat in einer Elterngruppe ganz begeistert von einem Kinderbuch geschwärmt, das wir euch nicht vorenthalten möchten. Daher hat sie für uns eine ausführliche Rezension geschrieben. – Neele (37) wohnt mit ihrem Mann und den zwei Wirbelwinden (4 und 2 Jahre) im Großraum Stuttgart. Neben dem gemeinsamen Draußen-Sein ist das gemeinsame Lesen und das Anschauen von Bilderbüchern ein ganz wichtiger Anker im Familienalltag.

Das Bilderbuch „Und trotzdem habe ich dich immer lieb“ von Heidemarie Brosche und Jana Mosquito ist ein Tipp für alle Familien mit Kindern ab ca. 2,5 Jahren, die beziehungsorientiert Leben wollen und dann doch immer mal wieder an sich und dem (Alltags-)Leben „scheitern“. Zum gemeinsamen bindungs-/beziehungs-/bedürfnisorientierten Leben gehört eben auch dazu, über das zu reden was  nicht so klappt, wie man es sich vorstellt oder wünscht. Das meint Verständnis herzustellen für den jeweils anderen, und das geht nur über das Verstehen der Situation und der Perspektive des Gegenübers.

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10 Jun

Sabine Bohlmann: „Frau Honig“

Unser Vereinsmitglied Ulla ist ja unsere Kinderbuchfachfrau, und wann immer sie irgendwo im Netz nach Empfehlungen gefragt wird, taucht ein Buch bzw. eine Bücherreihe eigentlich immer mit in ihrer Liste auf: „Frau Honig“. Heute hat sie dazu endlich eine Rezension für uns geschrieben. Die Autorin, Sabine Bohlmann, kennt Ihr vielleicht aus einem anderen Zusammenhang: Sie hat nämlich nicht nur jede Menge Werke für Kinder geschrieben, sondern auch den wirklich schönen Elternratgeber „Ein Löffelchen voll Zucker…“, der im Übrigen einiges vorwegnahm, was Frau Honig in ihren Geschichten so Tolles macht.

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27 Mai

Trudy Ludwig: „Der unsichtbare Junge“

Bindungsträumemitglied Ulla hat für Euch wieder ein Kinderbuch gelesen und rezensiert. Solltet Ihr gerade beispielsweise Inkes „Mein wunderbares schüchternes Kind“ lesen oder Euch allgemein Gedanken rund um die Thematik machen, ist das hier vorgestellte Buch für Euch sicher ein guter Tipp. Es ist  für Kinder ab 4 Jahren bis ins Grundschulalter hinein geeignet.

Sich unsichtbar fühlen… Die meisten mögen dieses Gefühl nicht besonders gerne, denn jeder Mensch möchte gesehen werden. Wie es sich anfühlen kann, wenn man von niemandem gesehen wird, erlebt Ben im Buch „Der unsichtbare Junge“ von Trudy Ludwig.

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27 Apr

Sabi Kasper / Nicole Pustelny: „Erlebe den Wald mit allen Sinnen“

Ein „mönkeliges“ Projekt ist im Neunmalklug-Verlag entstanden: Das Kinderbuch „Erlebe den Wald mit allen Sinnen“ ist eine wunderschöne Einladung an Kinder, Eltern und auch Pädagog*innen, zunächst lesend und schauend und dann auch tatsächlich den Wald zu entdecken. Die Bilder von Nicole Pustelny lassen es zu, Tiere genau anzuschauen, über ihre Geräusche nachzudenken, Details zu entdecken und Lust zu bekommen, Pilze zu finden oder Rinde zu erfühlen. Sabi Kaspers gereimter Text nimmt die Lesenden mit durch die Natur.

Mit allen Sinnen „mönkeln“!

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26 Feb

Stefanie Höfler: „Helsin Apelsin und der Spinner“

Ihr habt es bestimmt schon bemerkt: Unser Vereinsmitglied Ulla ist unsere Kinderbuchfachfrau. Sie liest viel mit ihren beiden Töchtern und mag dabei besonders gerne Bücher, in denen sich alles um Gefühle dreht – egal welche. Hier berichtet sie Euch von einem Buch, in dem die Emotionen auch sehr im Mittelpunkt stehen und die Leser*innen sehr berühren! Es eignet sich für Kinder im Grundschulalter.

Unsere große Tochter ist gefühlsstark. Dies bringt immer wieder mit sich, dass sie das Gefühl hat anders zu sein als andere. Wir sprechen viel darüber, dass jeder Mensch anders ist und jeder unterschiedliche, einzigartige Stärken hat und ihre GefühlsSTÄRKE eben genau das ist. Dennoch tut es ihr gut zu sehen, dass es anderen Menschen ähnlich geht wie ihr und so bin ich immer auf der Suche nach Büchern, in denen Kinder vorkommen, sich ähnlich fühlen wie sie selbst. Manche dieser Bücher mag sie sehr, andere lehnt sie erstmal ab, wieder andere will sie gar nicht lesen.

„Helsin Apelsin“ (Beltz, 2020) ist eines von den Büchern, das wir beide sehr gerne mögen. Auch wenn wir es zwischendurch zur Seite legen mussten, da meine Tochter an einer Stelle so sehr mitfühlte, dass sie es nicht aushalten konnte.

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22 Feb

Jill Tomlinson: „Die kleine Eule“

Heute stellt Euch Vereinsmitglied Ulla ein wunderbares Kinderbuch vor – es geht um Ängste und Schüchternheit!

Passend zu Inke Hummels neuem Buch „Mein wunderbares schüchternes Kind“ (Humboldt, 2021), das gerade erschienen ist, möchte ich das Kinderbuch„Die kleine Eule“ von Jill Tomlinson (Ravensburger, 1997) vorstellen. Schüchterne Kinder benötigen oft etwas mehr Zeit und besonders liebevolle Begleitung, um sich an Neues zu wagen. Sie sind oft ängstlicher als andere Kinder und brauchen das richtige Maß an Forderung, aber keine Überforderung. Es tut ihnen gut selbst aktiv werden zu können, um Angst auslösende Situationen gut bewältigen zu können. Und all das steckt auch in diesem wunderbaren Buch!

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17 Jan

Brigitte Werner: „Kotzmotz der Zauberer“

Auf der Suche nach einem Kinderbuch über Angst, Einsamkeit und Freundschaft für Kinder zwischen 5 und 8 Jahren? Dann hat Vereinsmitglied Ulla einen Tipp für Euch: „Kotzmotz der Zauberer“ von Brigitte Werner (Illustrationen Birte Müller, hrsg. von Freies Geistesleben). – Mehr von Ulla findet ihr auf ihrem Blog Semmelwolle!

Kotzmotz ist ein sehr wütender, unzufriedener Zauberer, der in einem Haus lebt, das ganz und gar schwarz und grau ist. Kotzmotz ist voller rabenflügelschwarzer Wut, die ihn ganz schreckliche Wörter sagen lässt. Der ganze Wald fürchtet sich vor ihm. Nur ein kleiner Hase nicht. Dieser Hase ist voller Liebe und wunderschöner Lieblingsstreichelwörter, die das Herz des Zauberers erwärmen. Der Hase erkennt, dass Kotzmotz nur vergessen hat, wie Nettsein geht, er deshalb wütend ist und Angst hat. Dadurch ist er allein und das macht ihn noch wütender. Und so beschließt der kleine Hase dem Zauberer zu helfen, das Nettsein aus seinem Inneren wieder hervorzuholen.

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22 Sep

Stefanie Rietzler & Fabian Grolimund: „Lotte träumst du schon wieder?“

„Lotte, träumst Du schon wieder“ ist ein Vor- und Selbstlesebuch für verträumte Grundschulkinder und ihre Eltern von Stefanie Rietzler und Fabian Grolimund – beides Psycholog:innen, die sich besonders im Lerncoaching engagieren und dabei immer einen bindungsorientierten, liebevollen Blick auf Kinder einnehmen. Die Hauptfigur des Buches, das zehnjährige Hasenmädchen Lotte, trödelt und träumt, hat Ängste und stößt auf Herausforderungen, besonders im Schulalltag. Damit trifft sie auf Situationen, die etliche Kinder und Eltern kennen. Die Lektüre des Buches macht einerseits einfach als Geschichte wahnsinnig viel Freude, lässt die Leser:innen mitfühlen und -fiebern (und ist damit ein großartiges Buch für alle Bindungsträumer:innen), aber andererseits kann das Buch auch verträumte, schüchterne Kinder dabei unterstützen, Strategien zu finden, um ihr Temperament besser zu händeln.

Die beiden Autoren Stefanie Rietzler und Fabian Grolimund haben mir einige Fragen zu „Lotte“ beantwortet:

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