Sabine Bohlmann: „Frau Honig“
Unser Vereinsmitglied Ulla ist ja unsere Kinderbuchfachfrau, und wann immer sie irgendwo im Netz nach Empfehlungen gefragt wird, taucht ein Buch bzw. eine Bücherreihe eigentlich immer mit in ihrer Liste auf: „Frau Honig“. Heute hat sie dazu endlich eine Rezension für uns geschrieben. Die Autorin, Sabine Bohlmann, kennt Ihr vielleicht aus einem anderen Zusammenhang: Sie hat nämlich nicht nur jede Menge Werke für Kinder geschrieben, sondern auch den wirklich schönen Elternratgeber „Ein Löffelchen voll Zucker…“, der im Übrigen einiges vorwegnahm, was Frau Honig in ihren Geschichten so Tolles macht.
Habt ihr euch schon einmal in ein Buch verliebt? Ich schon! Und zwar in „Frau Honig“ von Sabine Bohlmann. Seit nun über einem Jahr lesen wir mit großer Begeisterung die Frau-Honig-Reihe und können es kaum erwarten, bis endlich ein neuer Band erscheint (die Zwischenzeit lässt sich zum Glück mit anderen tollen Büchern von Sabine Bohlmann überbrücken).
Da unsere große Tochter spannende Geschichten bis vor Kurzem nicht gut aushalten konnte, habe ich den ersten Band „Und plötzlich war Frau Honig da“ zunächst allein gelesen, da in diesem die Mutter der Familie gestorben ist. Und so kam es, dass ich an einem Nachmittag das ganze Buch gelesen habe, denn ich konnte es nicht mehr aus der Hand legen! Das ist mir bei einem Kinderbuch so noch nie passiert. Genauso ging es uns dann mit den folgenden drei Bänden auch. Nun haben wir jedes der Bücher schon mindestens dreimal gelesen und auch in der Wiederholung verlieren die Bücher für mich nicht ihren ganz besonderen Charme.
Frau Honig ist ein Kindermädchen, das in Familien kommt, denen alles über den Kopf wächst. Mit ganz viel Liebe, Aufmerksamkeit, Verbindung, Fantasie, ihren Bienen und deren Honig sowie ein bisschen Magie dafür sie sorgt, dass es allen in der Familie wieder gut geht. Nicht alle lassen sich dabei so leicht von ihr „knacken“, denn nicht jede*r schafft es auf Anhieb, sich auf Frau Honigs Magie und Fantasie einzulassen. Doch am Ende schafft sie es doch bei jedem und jeder!
In „Frau Honig und die Schule der Fantasie“ schubst der Wind das Kindermädchen in eine Schule, in der gerade eine Vertretungslehrkraft gebraucht wird. Dort macht sie sich aufgrund ihrer außergewöhnlichen Unterrichtsmethoden zunächst eher unbeliebt. Doch dann lassen sich immer mehr Lehrkräfte von ihre inspirieren und probieren ganz neue Wege des Unterrichtens aus.
Frau Honig bleibt im Alltag
Was nach dem Lesen der Bücher bei uns passiert ist, ist auch fast ein bisschen wie die Zauberei von Frau Honig selbst! Die Kinder und ich haben angefangen uns z.B. bei schlechter Laune ein fröhliches Gesicht aus dem Pulli zu holen, wie es Frau Honig im Buch mit den Kindern macht. Und da die Kinder in „Frau Honig“ abends ab und zu mit einem fliegenden Teppich ins Bad fliegen, kam irgendwann zur Bett-geh-Zeit ein „derrrrr fliegende Töppisch….“ genau wie er im Buch immer angekündigt wird von unserer großen Tochter. Ich habe meinen Mann kurz instruiert, was zu tun ist und seitdem dürfen unsere Mädels 1-2mal in der Woche mit dem fliegenden Teppich ins Bad fliegen.
Sie legen sich auf Papas Arme und der fliegt sie dann durchs Haus oder ich ziehe sie auf einem Duschvorleger ein bisschen herum, bevor der Teppich sie im Bad ablädt und den Rückflug in 8 Minuten ankündigt. Dann geht im Bad alles fast wie von allein und viel schneller als sonst. Danach holt der fliegende Teppich die Kinder wieder ab und lässt sie in ihre Betten plumpsen. Auch das „unfreundliche-Menschen-freundlich-zaubern“ (was auch im Buch ganz ohne echte Zauberei passiert) haben wir bereits erfolgreich ausprobiert. Ebenso hat uns das Buch dazu inspiriert mehr bienenfreundliche Blumen im Garten zu sähen. Doch nicht nur unser Familienleben enthält nun Spuren von „Frau Honig“, auch bei meiner Arbeit als Grundschullehrerin bringen mich die Bücher – insbesondere „Die Schule der Fantasie“, die ich meinen Schülern gerade vorlese – neue, ganz wunderbare Ideen, die mich noch näher an meine Schüler bringen!
Das Frau-Honig-Fieber könnte bei uns nicht größer sein und ich kann diesen Schatz der Kinderliteratur nur jedem wärmstens ans Herz legen! Unsere Herzen berühren die Geschichten sehr!
(Die Bücher werden vom Verlag für Kinder ab etwa 8 Jahren empfohlen, eignen sich aber in vielen Fällen schon ab 5-6 Jahren gut zum Vorlesen.)
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