02 Sep

Wie Tagebuch schreiben die Bindung zu deinem Kind stärkt

Hier kommt ein Gastbeitrag von Imme Scheit. Vielleicht kennt ihr sie schon durch ihren Podcast, in dem zum Beispiel die Bindungsträumer:innen Nora Imlau oder Inke Hummel, Christopher End oder Carsten Vonnoh bereits zu Gast waren. Außerdem ist Imme Mit-Gründerin von „YAY | Online-Tagebuch zum Ausdrucken für Eltern“. Sie hat das YAY Online-Tagebuch mit ihrem Mann entwickelt, um allen Eltern die Möglichkeit zu geben, ihre Erinnerungen von Anfang an festzuhalten, zu teilen und auf die schönste Art zu drucken. Imme ist selbst zweifache Mama und lebt beziehungsorientiert mit ihren Kindern.

Alle werdenden Eltern wünschen sich eine enge Bindung zu ihrem Kind, nicht wahr?

Die Bindung beginnt mit dem ersten Herzschlag des Ungeborenen und verfestigt sich von da an (im besten Fall) weiter. Die ersten Monate mit Baby können einen geradezu magische Phase im Leben darstellen. Nicht umsonst spricht man von dem besonderen Glanz, der schwangere Frauen umgibt. Da ist es kaum vorstellbar, das Wunder, Kinder zu haben, an irgendeinem Tag in der Zukunft nicht bewusst wertzuschätzen.

Doch dann, irgendwann, kommt der Alltag zurück. Wir wollen wieder arbeiten, die Kita startet und „nebenher“ müssen wir jede Woche Arzttermine und andere Programmpunkte im Familienalltag organisieren.

Das schwächt nicht unsere elterliche Liebe, lässt jedoch den Blick für die wertvollen Augenblicke des Familienlebens zwischendurch verloren gehen. Oftmals zweifeln wir regelrecht, ob wir „das alles“ gut genug hinbekommen.

 

Das Positive im Familienalltag sehen lernen

Die gute Nachricht ist: Genauso, wie du bindungsorientiertes Verhalten üben kannst, kannst du die Bindung zu deinen Kind im Alltag wertschätzen lernen. Ein geeignetes Werkzeug dazu ist ein Familientagebuch, in dem du die lustigen, verrückten und schönen Momente deines Familiealltags regelmäßig dokumentierst.

Wie das geht? Schreib regelmäßig  (ein oder zweimal pro Woche) etwas auf, was du an deinem Kind bemerkenswert findest. Hast du dich gewundert, welchen Meilenstein es erreicht hat? Hat es dich zum Lachen gebracht oder habt ihr gemeinsam an etwas besondere Freude gehabt?

Rückblickend fällt dir möglicherweise erstmal nichts ein: Was war die letzten 3 oder 6 Monate besonders bemerkenswert? – schwierig. Das menschliche Gehirn filtert. Viele Erinnerungen gehen verloren, wenn sie keinen Trigger bekommen, wie zum Beispiel eine Nachfrage nach einer bestimmten Situation. Doch wenn du heute mit deinen Beobachtungen startest, wirst du feststellen, das jeder Tag viele wertvolle Augenblicke parat hält. Achte auf sie. Schreib sie auf. Es reichen ein paar Sätze.

Wenn du das nächste Mal das Gefühl hast, dich im Hamsterrad schwindelig zu laufen, blättere durch dein Tagebuch. Du wirst sehen, wie viele schöne Erinnerungen euch bereits gemeinsam verbinden.  Ja, trotz Alltagshektik habt ihr all das zusammen erlebt und geschafft! Dieses Bewusstsein stärkt deine Gelassenheit. Das Aufschreiben selbst das Gefühl von Nähe.

 

Drei positive Aspekte eines Familientagebuchs

Für dein Kind hat ein Familientagebuch mindestens drei weitere positive Effekte:

  1. Du schaffst ein Erinnerungsarchiv, das bleibt. Dein Kind wird in vielen Jahren in deinen Kopf schlüpfen und deine Zeilen lesen. Das wird euch verbinden, sogar über deine Lebenszeit hinaus.
  2. Du schenkst deinem Kind ein Stückchen seiner Kindheit. Klar, ein paar besondere Tage erinnern Kinder auch noch später, genauso wie Alltagsrituale. Doch gerade die kleinen Glücksmomente gehen beim Erwachsenwerden verloren. Mit deinem Familientagebuch wird dein Kind auch später noch wissen, wer es auf seiner Lebensreise von Anfang an begleitet hat.
  3. Indem du deine Elternliebe für dein Kind dokumentierst, gibst du ihm die Möglichkeit, nachschlagen zu können, wie sehr es geliebt wurde. Egal, was einmal passiert.

Stell dir vor, du würdest heute einen Brief deiner Mutter oder deines Vaters lesen, in dem geschrieben steht, wie sehr sich dich lieben. Und jetzt stell dir vor, das Elternteil würde nicht mehr leben, während du den Liebesbrief aus der Vergangenheit in den Händen hältst. Berührend, oder?

Ein kleiner Tipp zum Schluss:  Hab keine Angst, zu viel aufzuschreiben. Sei mit deiner Erinnerungsdokumentation nicht selektiv. Du weißt nicht, welche Anekdote dein Kind später am liebsten lesen wird. Halte daher alles fest, was dir in deinem Familienleben heute bedeutsam erscheint.

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