09 Apr

Du kannst nicht entscheiden, was Du anziehst!

Alle Eltern sind irgendwann mit dem Anzieh-Thema konfrontiert: Das Kind will mehr, weniger, ganz andere Sachen anziehen, als sie sich das vorstellen oder wegen des Wetters für angeraten halten. Einige kommen damit gut zurecht, können loslassen und ihrem Kind die Entscheidung überlassen. Andere haben die Kraft, Kompromisse zu suchen, und ein Kind, das Kooperationskapazitäten übrig hat. Und wieder andere kämpfen, zanken, verbieten, regeln. Manchmal ist es auch eine Mischung, ein Weg, ein Prozess.

Und dann kommen die anderen dazu: die anderen, die ihren Kommentar abgeben müssen!

„Das Baby schreit sicher, weil ihm zu kalt ist.“

„Ihr Baby weint, weil es schwitzt!“

„Das sind aber keine Schuhe für so ein Regenwetter!“

„Wieso geht Ihr Kind im Tutu zum Zahnarzt?“

„Wie können Sie ihm so eine Hose erlauben?“

„Das ist doch total unpraktisch für den Wald! Und wird ganz dreckig!!“

„Ohne Jacke????“

„Oh mein Gott, barfuß?!“

Die kritische Außensicht

Jeder findet seinen Weg damit. Mal nervt es mehr, mal weniger. Mal verunsichert es, mal gar nicht.

Was mir aber dazu aufgefallen ist in der letzten Zeit: Das hört nicht auf! Ich bin jetzt 42 Jahre alt. Ich habe eine Durchblutungsstörung. Und allgemein habe ich meistens mehr an als andere bei einer bestimmten Temperatur, weil mir einfach kalt ist. Oder es wechselt dann viel schneller als bei anderen und ich muss mir plötzlich den Hoodie vom Leib reißen, SOFORT! (Wechseljahre to come…)

Und auch das können andere Erwachsene nicht unkommentiert lassen. Nicht mal meine eigenen Kinder, obwohl die wirklich sehr frei entscheiden dürfen, was sie tragen möchten.

Fazit?!

Der Mensch scheint es also einfach zu brauchen: das Kommentieren, das Infragestellen, das Besserwissen. Das ist ja tatsächlich auch bei vielen Themen so, aber als Elternteil fällt es mir rund um Kleidung besonders auf. Und die Moral von der Geschicht‘?

  • Selbst üben, weniger zu kommentieren und besser zu wissen.
  • Und ansonsten: Lächeln und Winken.