06 Aug

Katja Seide & Danielle Graf & Günther Jakobs: „Baby ist da“

Geschwistereifersucht ist schon Thema, noch bevor es überhaupt ein zweites Kind in unserem Leben gibt: Wir sorgen uns, wie das alles werden soll zu viert. Für uns selbst, mit den Terminen und Verbindlichkeiten, mit den Alltagabläufen, dem Schlafen – und vor allem für unser erstes Kind, das dann großer Bruder oder große Schwester wird.

Texte, die uns Erwachsenen helfen, den Fokus richtig zu legen und unser Bestmöglichstes zu tun, damit unser erstes Kind sich sicher und geliebt fühlt (ohne Garantie, dass die Eifersucht nicht doch doll durchschlagen wird), gibt es viele; Kinderbücher, die einen beziehungs- und bedürfnisorientierten Blick haben und den Alltag realistisch, aber doch kindertauglich und auch noch warm zeigen, eher wenige. Oft sind sie für mich sehr „zeigefingerig“, theoretisch irgendwie. Man fühlt nicht mit bei der Lektüre.

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09 Mai

Wissen was kommt

Viele von uns Großen sind vielleicht gerade ganz zufrieden mit einem eher leeren Kalender: keine Fahrten zum Fußballplatz, keine Elternabende, keine fünf Kindergeburtstagseinladungen, kein Erinnern an die Englischklassenarbeit. Leider fehlen aber auch die Geburtstagsparty des Kumpels, das Wochenende mit der Freundin, der Konzertabend und der Nachmittag im Erlebnisbad. Kalender und Pläne sind nicht nur voller Termine und Druck, sie geben auch Vorfreude und Orientierung.

Unseren Kindern geht es nicht anders. Nicht umsonst haben viele Familien Tages- oder Wochenpläne aufgehängt, damit die Kinder wissen, wann es wieder zu Oma geht, wann der Zoobesuch dran ist und dass sie noch zehnmal schlafen müssen bis zum Ferienbeginn.

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09 Apr

Du kannst nicht entscheiden, was Du anziehst!

Alle Eltern sind irgendwann mit dem Anzieh-Thema konfrontiert: Das Kind will mehr, weniger, ganz andere Sachen anziehen, als sie sich das vorstellen oder wegen des Wetters für angeraten halten. Einige kommen damit gut zurecht, können loslassen und ihrem Kind die Entscheidung überlassen. Andere haben die Kraft, Kompromisse zu suchen, und ein Kind, das Kooperationskapazitäten übrig hat. Und wieder andere kämpfen, zanken, verbieten, regeln. Manchmal ist es auch eine Mischung, ein Weg, ein Prozess.

Und dann kommen die anderen dazu: die anderen, die ihren Kommentar abgeben müssen!

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11 Mrz

Nils Pickert: „Prinzessinnenjungs – Wie wir unsere Söhne aus der Geschlechterfalle befreien“

Unser Vereinsmitglied Christopher End hat für uns das neue Buch von Nils Pickert gelesen und erzäht Euch, was ihn daran so bewegt hat und warum Ihr es lesen solltet!

„Jungen haben es zunehmend schwerer“, schreibt Nils Pickert im Vorwort zu Prinzessinnenjungs (Beltz Verlag, erscheint am 11.03.2020). Damit stimmt er der Diagnose vieler Autoren vor ihm zu – nur um ihnen sofort zu widersprechen: Es sei halt gerade nicht das Problem der Jungs, dass ihnen zu wenig Raum gegeben wird ihre wild, bewegungsintensive oder harte Seite auszuleben. Ganz im Gegenteil führ Nils aus: Es zu wenig Raum für ihre weiche Seite! Wer als Junge auch nur ansatzweise Interesse an Puppen, Rosa oder gar an Röcken äußerst, bekommt schnell Gegenwind. 

Dass dieser Gegenwind nicht nur in heftigen Anfeindungen von Fremden sich ausdrückt, sondern auch von uns vermeintlich aufgeklärten, liberalen Eltern kommt, das war für mich einer der großen Aha-Effekte dieses Buches.

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08 Mrz

Béa Beste und Stephanie Jansen – „Gemeinsam schlau statt einsam büffeln“

Als Béa Ihr Buch ankündigte und ich nur das Cover überflogen habe, dachte ich „Gemeinsam schlau statt einsam büffeln“ (Duden Verlag), sei eine Hilfe dafür, wie Eltern ihre Kinder bei Hausaufgaben, Lernen, Vertiefen – kurz: beim Thema Schule – unterstützen können.  Vielleicht würde auch noch etwas darüber drin stehen, wie viel besser Kinder für die Schule lernen können, wenn sie merken, dass ihre Eltern sich für Inhalte ebenfalls interessieren, oder aber wenn die Eltern ihnen zeigen, wo man die schulischen Inhalte tatsächlich anwenden kann.

Dann kam das Buch. Ich wunderte mich sofort darüber, wie dick es ist, wie umfangreich! Ich konnte mir nicht vorstellen, dass man so viel zum Thema Hausaufgabenbegleitung u.ä. schreiben könnte.

Sehr neugierig begann ich zu lesen, blätterte mal hier hin und mal dorthin und merkte nach den ersten Einblicken: das Buch ist genau gar kein Buch, dass mir primär sagen möchte, wie ich mein Kind gut bei den von der Schule gestellten Hausaufgaben begleite!

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29 Feb

Aussortieren?

„Jedes Mal, wenn wir dort sind, verdreht sie die Augen über mein Kind.“

„Ständig bekomme ich von meinen Freunden zu hören, unser Kind sei ja nicht normal.“

„Immer wieder hören wir Vorwürfe, wir hätten unser Kind verzogen!“

„Wir sind schon ewig befreundet, aber unser Blick auf Kinder ist soooo unterschiedlich.“

Kennt Ihr das? Ich höre das oft und kenne es auch selbst: Freundschaften werden manchmal anstrengend, wenn Kinder dazukommen. Vor allem wenn die Ansichten über Erziehung weit auseinander gehen oder eine der Familien ein Kind hat, das nicht wunderbar in eine normierte Erwartungshaltung passt. Zu schüchtern? Ach, das ertragen die meisten ganz gut. Aber „zu wild“?! Da wird es schwierig.

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26 Feb

„Wackelzahnpubertät“ und Familienregeln

„Kennen Sie das Thema schon?“ fragen mich Eltern oft, wenn Sie zu mir in die Beratung kommen und mir ihre Sorgen geschildert haben. Ja, oft haben Familien ähnliche Konstellationen und verwandte Problematiken. Bei mir vertreten sind besonders Geschwisteriefersucht und -streit bzw. das Verhalten des plötzlich großen Kindes, immer wieder Gefühlsstärke, aber häufig auch „dieses merkwürdige Benehmen im Vorschuljahr – ganz, ganz anstrengend, sag ich Ihnen!“.

Ja, ich weiß, denn die sogenannte „Wackelzahnpubertät“ ist eine Phase, in der wir einem schon ganz schön großen, oft autonomen, willensstarken Kind begegnen, dass schon fleißig Flügel ausbreitet, aber andererseits dann doch wieder Wurzeln suchend keine Treppenstufe mehr gehen kann, wenn nicht wir ihm den Klettverschluss an seinem Schuh schließen.

Was ist denn da los?

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06 Feb

Wie sehe ich denn, ob es gut läuft?

Kennt Ihr das: wir leben beziehungsorientierte Elternschaft, geben ganz viel von uns, versuchen unsere Kinder gut zu sehen, bieten Kooperation an anstatt autoritär zu sagen, wo es lang zu gehen hat – und erwarten, vielleicht unbewusst, auch ein bisschen sowas wie Entgegenkommen?!

„Ich tu doch alles, also bitte verhalte dich, wie ich gesagt habe….Ich sehe ja, dass Du müde, hungrig, k.o. bist und heute schon gaaaaanz viel kooperiert hast, aber diese eine Situation jetzt – da kann ich erwarten, dass es klappt. Es ist mir ganz wichtig!“

Wir wollen das vielleicht gar nicht denken, aber erwischen uns doch, dass diese Erwartung in uns aufploppt – und reagieren entsprechend?! Weil wir uns so sehr nach Harmonie sehnen?!

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30 Jan

Eltern als Team?!

Als ich In der Beratung erlebe ich oft, dass Eltern mir ein Kinderverhalten schildern, dass sie anstrengt, und Mütter sagen ‚In meinem Umfeld schildern das aber viele andere Familien auch.‘, während die Väter sagen ‚In meinem Umfeld sagen die meisten, bei ihnen läuft es besser.‘ Wieso? getwittert habe, habe ich keine echten Antworten gesucht. Ich habe aus einem Gefühl heraus verwundert notiert.

Dennoch kamen etliche Reaktionen, in der Regel mit Blick auf Familien mit traditioneller Rollenverteilung / Hetero-Elternpaaren, und so manches davon mag richtig sein. Vermutungen waren: Männer hätten wenige Vorbilder im Austausch über solche Themen. Männer redeten weniger über Dinge, die nicht gut laufen. Männer verbrächten weniger Zeit mit ihren Kindern.

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27 Nov

KON•SE•QUEN•ZEN

Wie oft wabert der Begriff „Konsequenzen“ durch Diskussionen rund um Erziehung, Kinder und Strafen. Warum wir Strafen für absolut schädlich in guten Eltern-Kind-Beziehungen halten, haben wir hier bereits erklärt. Aber was meint nun „Konsequenzen“ – und kann das was sein, was okay ist?

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