Warum willst Du nicht? – …warum will ich unbedingt??
Wie oft ärgern wir uns über unsere Kinder, weil sie irgendetwas nicht tun wollen, für das wir Zeit und Geld inverstiert haben?
Das neue Fahhrad – „Ist mir viel zu wackelig!“
Die neuen Fußballschuhe – „Die Kinder da zanken mich nur!“
Die praktische Schwimmbrille – „Das brennt immer noch im Auge! Ich geh nicht mehr ins Becken!“
Die Kindergitarre – „Da tun mir aber nach fünf Minuten immer die Finger weh.“
Ich glaube, die meisten von uns kennen das.
Und was macht man dann? Oftmals erst einmal meckern. Sich aufregen. Mit dem Kind schimpfen. Vielleicht sogar Kosten und Mühen aufzählen. Und sich irgendwann über sich selbst ärgern, weil das Kind geknickt ist oder weint?!
Und was ärgert da genau?
Wir hatten uns das anders vorgestellt. Ich kenne das von mir selbst. Man hat einen Plan im Kopf und muss davon abweichen. (Nebengedanke: Wie oft müssen unsere Kinder genau das tun: sie spielen, haben einen Plan im Kopf, und wir reißen sie heraus, weil sie zum Kindergarten müssen, weil es Essen gibt, weil der Arzttermin ansteht. Und wir sind dann motzig, weil sie ihren Plan gerne beibehalten möchten…“Übergänge“, das Problemthema für viele. Auch da müsste man oft genauer hinschauen, was wir von den Kindern einfordern, aber selbst häufig nicht schaffen.)
Planänderungen. Die ärgern. Und dann vielleicht noch zusätzlich das investierte (rausgeschmissene) Geld? Eventuell auch die Tatsache, dass andere schneller, einfacher, mutiger sind als unser Kind? Dass unser Kind irgendwie nicht unseren Erwartungen entspricht (es ist doch jetzt schon 4 / 6 / 10 !!!)?
Dass unser Kind ängstlicher ist als andere oder auch ängstlicher als wir es im gleichen Alter waren?
Das ist gar nicht unbedingt bewusst, aber sowas steckt bestimmt in vielen von uns drin und beeinflusst unsere Reaktion in solch einem Moment.
Vielleicht arbeitet dann auch noch in uns, dass wir schon so wahnsinnig viel Zeit und Aufwand in diese Sache investiert haben? Dass wir uns das mit den Radtouren und den gemeinsamen Tagen am Badesee so schön vorgestellt haben? Oder das gemeinsame Musizieren oder am Sportplatz Jubeln?
Vielleicht nervt es uns so, dass unser Kind sich ziert, weil uns die ganze Sache doch so absolut simpel erscheint?
Ich glaube dass
manche Eltern sich eher selbst beschenken als das Kind. Daher dann auch
die hohe Erwartung der „Wertschätzung“ des Geschenks durch
Leistung.— Sarah Aziza Meyers (@AzizaMeyers) March
24, 2020
Wer kann das ändern?
Ich musste auch erst durch manche dieser Situationen hindurch, um sie klarer sehen zu können: nämlich dass nicht mein Kind das Problem ist, sondern ich bzw. wir Eltern. Unsere Erwartungen. Da sind alles Dinge, die wir ändern können. Unser Kind aber hat vielleicht Angst und braucht einfach nur Zeit.
Klar dürfen wir schubsen, ermutigen, passende Situationen anbieten, aber nicht überfordern, nicht schimpfen, nicht gemein und unfair werden.
Es geht ums Kind.
„Wenn du dein Kind liebst, befreie es von der Last deiner Erwartungen.“
Ich weiß leider nicht mehr, von wem der Satz ist.😕
— Bettina (@Bettina17452973) March 24, 2020
Wenn wieder mal so ein Moment kommt, denkt Ihr vielleicht dran, wer etwas an den doofen Gefühlen ändern kann?!!