Wofür ich brenne?!
Kathrin Borghoff rief im Rahmen der FEBuB dazu auf, sich zu melden, wenn man für SEIN Thema brennt und gerne auf der Young Stage der Familienkonferenz darüber sprechen möchte. Man solle andere dafür begeistern wollen, der Welt von seiner Passion erzählen. Fasziniert, gut vorbereitet. 75 Minuten lang.
Ich habe sehr damit geliebäugelt, mich zu bewerben. Ich habe überlegt, wie ich MEIN Thema verpacken und vorzeigen kann. – Letztendlich habe ich mich dagegen entschieden, es zu versuchen.
Denn eigentlich bin ich ein Schreiber. Ich kann Menschen mit geschriebenen Worten zu mir holen. Zu meinem Thema. Ich kann von mir erzählen: was ich tue, wie ich lebe, was ich dazugelernt habe. Ich kann hinsehen, mich einfühlen, Fachwissen anwenden, kreativ werden, Lösungen entdecken und das alles weitergeben. Vor allem schriftlich.
Wann immer ich das tue, kommen – für mich sehr überraschend, aber auch bestärkend – Menschen auf mich zu und danken mir. Fürs Hinschauen, fürs Zusammenfassen, fürs Erklären und Bestärken. Fürs Finger auf Wunden Legen, fürs Pusten auf Narben.
Sie sind dankbar, sie möchten mehr davon hören, sie möchten Fragen stellen, sie wünschen sich Austausch!
Um was geht’s denn eigentlich?
Es geht um bindungsorientierte Elternschaft und um Beziehungen! Ich setze mich dafür ein, dass Kinder gesehen werden: in ihrem Können, ihrer Entwicklung, ihren Nöten, ihrer Hilfsbedürftigkeit, ihrer Großartigkeit, ihren Kämpfen, ihrem Mut.
Und ich setze mich ebenso dafür ein, dass die Eltern gesehen werden: als Eltern, als Paar, als Individuen mit Bedürfnissen und endlichen Kraftreserven!
Das ist mir wichtig: das familiäre, gelungene Miteinander. Das unsere Grenzen beachtet genauso wie unser Potential. Als Basis für die Welt da draußen vor unserem Zuhause.
Raus aus der Komfortzone!
Dafür verlasse ich immer öfter meine Komfortzone – das schlichte Schreiben.
Schreiben auf Papier oder am Rechner mit hohen Zielen ist gar nicht so schwer, wenn man ganz gut schreiben kann. Aber wenn man nicht nur jemanden erreichen will, sondern etwas – etwas bewegen, etwas verändern – dann muss man rausgehen, mit den Menschen sprechen, gemeinsam infragestellen, lernen, denken.
Das tue ich in meiner Arbeit: in Kursen, in Familienrunden, in Einzelcoachings, in meiner Arbeit rund um unseren Verein Bindungs(t)räume.
Und der beste Dank, der schönste Lohn sind Rückmeldungen, die erzählen, was solche Hilfestellungen und Impulse bewirkt haben. Plötzlich werden Situationen anders bewertet, anders angegangen, anders gelöst. Plötzlich ist mehr Gelassenheit da, mehr Beziehung möglich. ICH LIEBE DAS!
Das ist jeden Einsatz wert!
Aber nicht für mich auf der großen Bühne. Ich bin gespannt, wer da vortragen wird, für was er brennt – was sicher noch viel größer ist, als mein „Projekt“. Alle, die rund um Bindung aktiv werden, sollten unbedingt eine (wie auch immer geartete) Bühne bekommen, Gehör finden.