26 Feb

Stefanie Höfler: „Helsin Apelsin und der Spinner“

Ihr habt es bestimmt schon bemerkt: Unser Vereinsmitglied Ulla ist unsere Kinderbuchfachfrau. Sie liest viel mit ihren beiden Töchtern und mag dabei besonders gerne Bücher, in denen sich alles um Gefühle dreht – egal welche. Hier berichtet sie Euch von einem Buch, in dem die Emotionen auch sehr im Mittelpunkt stehen und die Leser*innen sehr berühren! Es eignet sich für Kinder im Grundschulalter.

Unsere große Tochter ist gefühlsstark. Dies bringt immer wieder mit sich, dass sie das Gefühl hat anders zu sein als andere. Wir sprechen viel darüber, dass jeder Mensch anders ist und jeder unterschiedliche, einzigartige Stärken hat und ihre GefühlsSTÄRKE eben genau das ist. Dennoch tut es ihr gut zu sehen, dass es anderen Menschen ähnlich geht wie ihr und so bin ich immer auf der Suche nach Büchern, in denen Kinder vorkommen, sich ähnlich fühlen wie sie selbst. Manche dieser Bücher mag sie sehr, andere lehnt sie erstmal ab, wieder andere will sie gar nicht lesen.

„Helsin Apelsin“ (Beltz, 2020) ist eines von den Büchern, das wir beide sehr gerne mögen. Auch wenn wir es zwischendurch zur Seite legen mussten, da meine Tochter an einer Stelle so sehr mitfühlte, dass sie es nicht aushalten konnte.

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14 Sep

Neunmalklug macht gefühlssicher!

Meine liebsten Kinderbücher sind lustige oder aber gefühlvolle. Denn beides ist beim gemeinsamen Lesen ein Gewinn. Zusammen lachen verbindet, gemeinsam einfühlen auch – und es macht uns stark, zugänglicher zu unserem eigenen Gefühlsleben. Lektüre und Gespräche dazu schenken den Kindern Worte für das, was sie spüren.

Ganz wunderbar umgesetzt ist das in meinen Augen in den Büchern von Sarah Roller (Autorin) und Tina Nagel (Illustratorin) aus dem Neunmalklug Verlag.

In „Flieg, kleiner Drache“ zieht ein Kind mit seinem Opa los zum Drachensteigenlassen, erlebt aber neben Spaß und Gemeinschaft auch eine Herausforderung, als der Wind den Drachen in einen Baum zerrt. Ärger und Frust haben Raum, Tränen dürfen sein und finden einen Tröster und schließlich kann der Drache gerettet werden. Außerdem erleben die beiden Protagonisten noch viel Herbsttypisches nebenbei und entdecken Welt und Tiere – wobei die Leser gleich mitentdecken können, vom Eichhörnchen über Kürbisse bis hin zum Igel(-näschen).

In „Schwimm, kleines Boot (Wut darf sein)“ geht ein Kind mit der Großmutter auf Tour, und zeigt sehr deutlich, dass es in der Autonomiephase steckt. Auch hier dürfen Gefühle sein, werden begleitet und sogar besprochen. Die Leser können schon allen anhand der tollen Mimik des Kindes in Gespräche über Emotionen finden , und nebenbei ist wieder viel Raum für Naturentdeckungen auf den liebevollen Zeichnungen.

Was die Bücher für mich besonders macht, sind nicht nur die guten Inhalte, nämlich dass alle Gefühle okay sind, sondern auch die Aufmachung: die Illustrationen sind nicht zu viel und nicht zu wenig, ganz, ganz warm und sicher sowohl für Kleine als auch Große ansprechend, und der Neunmalklug verlagt wirbt außerdem mit dem Slogan „Bunte Geschichten in Grünen Büchern“. Dies meint klimapositives Drucken bis hin zu Kompostierbarkeit! Und ja: das hat seinen (gerechtfertigten) Preis.

Beide Bücher eignen sich ab 2 Jahren, und es gibt dort noch viel mehr gute Geschichten. Schaut Euch mal um!

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05 Mrz

Huch, so viel Gefühl! – Frauke Angel / Elisabeth Kihßl „Ein eiskalter Fisch“

Ich mag Kinderbücher sehr gerne. Ich liebe es meinen Kindern vorzulesen. Häufig bin ich fasziniert, wie gut ein Buch ist. Wie lustig, wie großartig komponiert, wie leichtfüßig und dabei mit ganz viel Inhalt.

Aber dass mich ein Kinderbuch so richtig, richtig tief berührt, habe ich ehrlich gesagt selten. Dafür braucht es bei Büchern für Erwachsene schon die richtige Mischung aus Lachen und Weinen, Hinsehen und Mitfühlen und diesen Wahrheiten, die ein Autor in Worte gefasst hat – was ganz simpel aussieht, aber man selbst hätte es nie gekonnt. Zwei, drei Sätze oder auch mal ein halbes Kapitel – und es reißt Dich von den Socken, weil es einfach so wahr ist.

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27 Jan

Belohnungssysteme gegen Wutausbrüche – Deckel drauf und gut?

Hin und wieder begegnet mir die Fragestellung verzweifelter Eltern, ob Belohnungssysteme ihnen wohl dabei helfen könnten, die emotionalen Ausbrüche ihrer Kinder in den Griff zu bekommen.

Mal abgesehen von dem „Nein“, das dann sofort in meinem Kopf auftaucht, habe ich mir dazu folgende Gedanken gemacht:

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