03 Aug.

Mareike Engelke/Rike Drust: „Das Ei von Aua“

Poooooost! Und während ich noch begeistert den Buchumschlag befühle, der nicht nur wunderschön illustriert ist, sondern sich einfach auch total gut anfasst, steht schon unser Jüngster neben mir – in der Hand vier Förmchen für Wassereis. Er liest „Das Ei von Aua. Hä? Was ist das denn? Und wo ist das Ei?“

Weil ich schon ein bisschen über das Buch in meiner Hand gelesen hatte, zeige ich ihm den Eiswagen unten auf dem Cover auf dem man noch fast erkennen kann, dass dort mal „Das Eis von Aurora“ stand. Er versteht den Titel und amüsiert sich: „Können wir das gleich zusammen lesen? Aber erst musst Du mir mit dem Apfelsafteis helfen!“

Erst die Arbeit, dann das Vergnügen – voll clever von ihm, denn dann können wir das nachher schon schlecken.

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01 Aug.

Gute Beziehung heißt „KONFLIKTFREI“??

Das Missverständnis begegnet mir immer wieder: Erwachsene versprechen sich von beziehungsorientierter Begleitung ihrer Kinder weniger Stress, Ärger, dafür ein harmonisches Familienleben. Wenn ich mich als Elternteil so reinhänge, ist das doch das Mindeste, was ich erwarten könnte?!

Aber dann wird dennoch ständig gestritten, laut geworden, Kinder werden als „dickköpfig“ empfunden, um die sich immer wieder alles drehen soll?!

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22 Juli

Ferdinand Saalbach: „Steine im Rucksack“

Im Folgenden teilen wir mit Euch einen Textauszug aus einer sehr bewegenden Autobiographie: im Buch „Steine im Rucksack“ beschreibt Ferdinand Saalbach seine Kindheit und Jugend sowie seine Entwicklung und Probleme, die aus den Erfahrungen dieser Zeit entstanden sind. Er erzählt nach, welche Versäumnisse und Fehler er an seinen Eltern wahrgenommen hat, wie er darunter litt und leidet, welche Hilfen er in Anspruch nehmen musste, um dennoch sein Leben leben zu können, und er lässt den Leser auch an der (jahrelangen) Auseinandersetzung mit seinen Eltern teilhaben.

Das Buch ist wahrlich keine leichte Kost (teilweise gibt es auch enstprechende Inhaltswarnungen für spezielle Kapitel), und als Leser bewegt man sich immer wieder zwischen den Polen „Das müssen die Eltern doch jetzt aber mal einsehen und mit ihrem Sohn an Lösungen arbeiten!“ und „Kritisiert er seine Eltern nicht zu sehr und sollte selbst etwas versöhnlicher auf sie zugehen?“  Gerade wenn man selbst eben die Kind- aber auch die Elternrolle kennt. Aber letztendlich sind es eben keine Kleinigkeiten, nichts einfach Verzeiliches. Es sind Wunden, teilweise üble. Und ein Sohn verdient zumindest das Anerkennen dieser! Wie oft sagen wir Bindungsträumer das: Die Gefühle (der Kinder) sind nicht immer nachvollziehbar, aber sie haben es verdient, dass wir anerkennen, dass sie da sind, und mit ihnen umgehen. Negieren ist keine Option!

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19 Juli

Aus dem Kurs ins Leben, ins Herz – Post für die Zukunft

Wenn jemand die Leitung eines Eltern-Kind-Kurses übernimmt, gibt es verschiedene Voraussetzungen, die erfüllt sein sollten, damit man möglichst viel mitnehmen kann:

  • Es ist es von Vorteil, wenn er Fachwissen mitbringt. Natürlich gibt es auch viele Mütter, die Kurse anbieten und vieles weitergeben können! Aber manchmal werden dabei nicht fundierte Inhalte vermittelt, weil eben Aus- und Fortbildung fehlen und bestimmte Aspekte nicht hinterfragt werden. Eine Pädagogin, eine Trageberaterin, eine Stillberaterin, jemand mit bindungsbasierter Ausbildung wird seine Fachgebiete in der Regel versierter und auch auf dem aktuellsten Stand vermitteln können als andere. Denn es ist eben nicht nur „Singen und Klatschen“: gute Eltern-Kurse sind neben Hebammenbetreuung und guter kinderärztlicher Versorgung sowie im Verlauf bindungsorientierter Außer-Haus-Betreuung wichtige Grundpfeiler einer guten Versorgung mit Informationen, Impulsen und auch Sicherheit und Rückenstärkung auf dem eigenen Weg als Elternteil.
  • Es ist von Vorteil, wenn die Leitung Empathie, Herz und Mitgefühl hat: für die Eltern und für die Kinder. Das wird ihr ermöglichen, die Gruppe gut zu leiten, sich in die Bedürfnisse und Sorgen der einzelnen, aber auch in die Gruppendanymik gut einzufühlen und Eltern sowie auch Kinder gut abzuholen und zu begleiten. Wer nicht spürt, wo Themen brenzlig diskutiert werden oder jemand niedergemacht wird, und wer nicht sieht, wenn Babys und Kleinkinder überfordert sind und Hilfestellungen, Ruhe, Rituale und ganz bestimmt keine Übergriffigkeiten und Stress brauchen, der wird keine nachhaltig schönen Kurszeiten schaffen können. Wer nur einen vorgekauten Stundenplan abhakt („Heute reden wir über Beikost!“), obwohl andere Themen akut viel mehr beschäftigen, holt die Eltern nicht ab.

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26 Juni

Christina Tropper und Alexander Smutni-Tropper: „Zwuderich der Unkürzbare“

Als ich die Post von Christian Hanne auspackte, der mir ein Kinderbuch für die Bindungsträume weitergeleitet hatte, war ich erst einmal überrascht: Das Format von „Zwuderich der Unkürzbare“ von Christina Tropper und ihrem Mann Alexander Smutni-Tropper (erschienen über epubli.de) sieht man nicht so oft bei Kinderbüchern. Es hat DinA4 Größe und ist eher ein Heft, aber mit festem Umschlag und ins Auge fallendem Cover!

Der gezeichnete Zwerg mit dem „echten“ Himbeerhut, den Nicole Baumann in einer Mischung aus Zeichnungen und Fotografien in Szene gesetzt hat, gewinnt sofort das Herz des Betrachters – eine Schale Früchte zur Lektüre wäre perfekt. Meine neben mir sitzende 13-jährige Tochter schaute sofort mit ins Buch, als ich das erste Mal durchblätterte und fragte begeistert, ob die Bilder zum Ausmalen gedacht seien. Explizit vermerkt ist das nicht, aber die Bilder und das Papier lassen Buntstifte sicher gut zu.

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25 Juni

Weg vom „damit aufhören“

Wenn unsere Kinder noch recht klein sind, vielleicht so um den ersten Geburtstag herum, fangen sie an, die Welt immer aktiver kennenlernen zu wollen. Ihre Mobilität wird größer und größer, und damit wächst auch die Möglichkeit, dass sie auf Gefahren treffen oder Dinge tun, die wir Großen aus anderen Gründen nicht gut heißen können.

In dem Alter und in der Zeit darauf ist uns oft klar, dass ein simples „Nein!“ nicht ausreichend ist. Die Kinder benötigen außerdem oft eine Begleitung, weil Wut, Frust oder Unsicherheit hochkommen, und ihnen hilft es, wenn sie von uns ein Alternativangebot bekommen. Das meint keine bloße Ablenkung, sondern wirklich ein Hinsehen: „Du möchtest so gerne an dem Stromkabeln herumknicken? Wir suchen Dir etwas ähnliches.“

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19 Juni

Warum bindungsorientierte Elternschaft Selbsterfahrung braucht

Es gibt einen Punkt, da kommen wir mit dem Lesen von Büchern oder Blogposts nicht weiter. Es ist zum Beispiel der Punkt, an dem mein Kind vor Wut schreit und meine eigene Wut hochkocht. An der ich weiß, dass ich jetzt ruhig bleiben sollte, und es doch nicht bleibe. Schlicht weil ich es nicht kann. Das ist einer der Punkte, an denen es etwas anderes braucht als Wissen.

Was es jetzt braucht ist Selbsterfahrung.  

Unter Selbsterfahrung verstehe ich, dass ich eine Erfahrung mache, die mich verändert. Das kann ein Kurs, ein Seminar, eine Beratung, ein Coaching oder eine Therapie sein – oder es kann einfach so passieren.

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15 Juni

Marlene Hellene: „Zu groß für die Babyklappe“

Ui, der Titel auf der Bindungsträumeseite? Wie konnte das denn passieren? Eine Mutter beschreibt den stressigen Alltag mit ihren Kindern und sehnt sich danach, sie loszuwerden??

Ha. So simpel ist es nicht!

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14 Juni

Ich bin hier und fühle was! – Mit Kindern über Gefühle und Selbstwahrnehmung sprechen

Gemeinsames Lesen schweißt zusammen, weil es so schöne Momente kreiert. Aber Bücher können noch viel mehr: Man reist als Team im Kopf durch die Geschichten, begegnet neuen Wörtern, erkennt sich vielleicht wieder, stößt auf Fragen, die man stellen mag und vieles mehr.

Der Tyrolia-Verlag hat uns auf unsere Bitte hin drei besondere Bücher zugesandt, die solche Eltern-Kind-Momente ermöglichen und die kleinen Menschen dabei unterstützen, sich selbst in der Welt zu positionieren sowie formulieren zu können, was sie fühlen , was sie brauchen, was sie stört. – Diese Geschichten möchten wir Euch ans Herz legen, weil sie auf verschiedene Arten anregen, mit Euren Kindern zu sprechen und sie zu stärken.

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10 Juni

Antje Damm: „Der Besuch“ – ein Buch gegen Angst

Angst kennt jedes Kind – manchmal vor bestimmten Dingen, manchmal eher unklar. Oft nur phasenweise, ab und zu länger. In manchen Kindern steckt ein ängstliches Temperament eher drin, andere zeigen sich auf Grund bestimmter Erfahrungen so, und wieder andere sind fast nie ängstlich.

Doch irgendwann ist sie sicher mal Thema, und das ist gut so. Denn Angst heißt ja auch Vorsicht. Beobachten statt Lostoben. Zögerlichkeit statt Übermut. Das kann so gut sein – doch es kann auch lähmen.

Das Buch „Der Besuch“ von Antje Damm (Moritz Verlag – von der Autorin stammt auch das bekannte Buch „Frag mich“) macht Angst greifbar. Die wunderschöne Gestaltung und die Geschichte selbst lassen gute Nähemomente beim Lesen zu und ermöglichen es gleichzeitig, dass wir als Eltern mit unserem Kind und seinen Ängsten besser in Berührung kommen.

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