09 Aug

Nora Imlau: „Mein Familienkompass“

Hast Du Dir schon mal überlegt, warum Du bei Bindungsträume im Blog liest? Wieso Dir Eltern-Kind-Bindung so wichtig ist, dass Du Accounts zum Thema folgst und in Gruppen bist, die sich damit befassen?

Warum verbringst Du nicht genauso viel Zeit in Foren mit dem Titel „Wie putze ich mein Badezimmer richtig?“ oder „Butter flott selbstgemacht!“?

Die naheliegenden Antworten wären beispielsweise, weil es um Menschen geht – auch noch um Dein Kinder. Weil da Liebe ist. Individueller wäre eventuell noch „weil ich so lange auf unser Wunder gewartet habe“ oder vielleicht auch „weil mit mir als Kind so schlecht umgegangen wurde“.

Doch das geht noch viel tiefer.

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06 Aug

Katja Seide & Danielle Graf & Günther Jakobs: „Baby ist da“

Geschwistereifersucht ist schon Thema, noch bevor es überhaupt ein zweites Kind in unserem Leben gibt: Wir sorgen uns, wie das alles werden soll zu viert. Für uns selbst, mit den Terminen und Verbindlichkeiten, mit den Alltagabläufen, dem Schlafen – und vor allem für unser erstes Kind, das dann großer Bruder oder große Schwester wird.

Texte, die uns Erwachsenen helfen, den Fokus richtig zu legen und unser Bestmöglichstes zu tun, damit unser erstes Kind sich sicher und geliebt fühlt (ohne Garantie, dass die Eifersucht nicht doch doll durchschlagen wird), gibt es viele; Kinderbücher, die einen beziehungs- und bedürfnisorientierten Blick haben und den Alltag realistisch, aber doch kindertauglich und auch noch warm zeigen, eher wenige. Oft sind sie für mich sehr „zeigefingerig“, theoretisch irgendwie. Man fühlt nicht mit bei der Lektüre.

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03 Aug

Mareike Engelke/Rike Drust: „Das Ei von Aua“

Poooooost! Und während ich noch begeistert den Buchumschlag befühle, der nicht nur wunderschön illustriert ist, sondern sich einfach auch total gut anfasst, steht schon unser Jüngster neben mir – in der Hand vier Förmchen für Wassereis. Er liest „Das Ei von Aua. Hä? Was ist das denn? Und wo ist das Ei?“

Weil ich schon ein bisschen über das Buch in meiner Hand gelesen hatte, zeige ich ihm den Eiswagen unten auf dem Cover auf dem man noch fast erkennen kann, dass dort mal „Das Eis von Aurora“ stand. Er versteht den Titel und amüsiert sich: „Können wir das gleich zusammen lesen? Aber erst musst Du mir mit dem Apfelsafteis helfen!“

Erst die Arbeit, dann das Vergnügen – voll clever von ihm, denn dann können wir das nachher schon schlecken.

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22 Jul

Ferdinand Saalbach: „Steine im Rucksack“

Im Folgenden teilen wir mit Euch einen Textauszug aus einer sehr bewegenden Autobiographie: im Buch „Steine im Rucksack“ beschreibt Ferdinand Saalbach seine Kindheit und Jugend sowie seine Entwicklung und Probleme, die aus den Erfahrungen dieser Zeit entstanden sind. Er erzählt nach, welche Versäumnisse und Fehler er an seinen Eltern wahrgenommen hat, wie er darunter litt und leidet, welche Hilfen er in Anspruch nehmen musste, um dennoch sein Leben leben zu können, und er lässt den Leser auch an der (jahrelangen) Auseinandersetzung mit seinen Eltern teilhaben.

Das Buch ist wahrlich keine leichte Kost (teilweise gibt es auch enstprechende Inhaltswarnungen für spezielle Kapitel), und als Leser bewegt man sich immer wieder zwischen den Polen „Das müssen die Eltern doch jetzt aber mal einsehen und mit ihrem Sohn an Lösungen arbeiten!“ und „Kritisiert er seine Eltern nicht zu sehr und sollte selbst etwas versöhnlicher auf sie zugehen?“  Gerade wenn man selbst eben die Kind- aber auch die Elternrolle kennt. Aber letztendlich sind es eben keine Kleinigkeiten, nichts einfach Verzeiliches. Es sind Wunden, teilweise üble. Und ein Sohn verdient zumindest das Anerkennen dieser! Wie oft sagen wir Bindungsträumer das: Die Gefühle (der Kinder) sind nicht immer nachvollziehbar, aber sie haben es verdient, dass wir anerkennen, dass sie da sind, und mit ihnen umgehen. Negieren ist keine Option!

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26 Jun

Christina Tropper und Alexander Smutni-Tropper: „Zwuderich der Unkürzbare“

Als ich die Post von Christian Hanne auspackte, der mir ein Kinderbuch für die Bindungsträume weitergeleitet hatte, war ich erst einmal überrascht: Das Format von „Zwuderich der Unkürzbare“ von Christina Tropper und ihrem Mann Alexander Smutni-Tropper (erschienen über epubli.de) sieht man nicht so oft bei Kinderbüchern. Es hat DinA4 Größe und ist eher ein Heft, aber mit festem Umschlag und ins Auge fallendem Cover!

Der gezeichnete Zwerg mit dem „echten“ Himbeerhut, den Nicole Baumann in einer Mischung aus Zeichnungen und Fotografien in Szene gesetzt hat, gewinnt sofort das Herz des Betrachters – eine Schale Früchte zur Lektüre wäre perfekt. Meine neben mir sitzende 13-jährige Tochter schaute sofort mit ins Buch, als ich das erste Mal durchblätterte und fragte begeistert, ob die Bilder zum Ausmalen gedacht seien. Explizit vermerkt ist das nicht, aber die Bilder und das Papier lassen Buntstifte sicher gut zu.

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15 Jun

Marlene Hellene: „Zu groß für die Babyklappe“

Ui, der Titel auf der Bindungsträumeseite? Wie konnte das denn passieren? Eine Mutter beschreibt den stressigen Alltag mit ihren Kindern und sehnt sich danach, sie loszuwerden??

Ha. So simpel ist es nicht!

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14 Jun

Ich bin hier und fühle was! – Mit Kindern über Gefühle und Selbstwahrnehmung sprechen

Gemeinsames Lesen schweißt zusammen, weil es so schöne Momente kreiert. Aber Bücher können noch viel mehr: Man reist als Team im Kopf durch die Geschichten, begegnet neuen Wörtern, erkennt sich vielleicht wieder, stößt auf Fragen, die man stellen mag und vieles mehr.

Der Tyrolia-Verlag hat uns auf unsere Bitte hin drei besondere Bücher zugesandt, die solche Eltern-Kind-Momente ermöglichen und die kleinen Menschen dabei unterstützen, sich selbst in der Welt zu positionieren sowie formulieren zu können, was sie fühlen , was sie brauchen, was sie stört. – Diese Geschichten möchten wir Euch ans Herz legen, weil sie auf verschiedene Arten anregen, mit Euren Kindern zu sprechen und sie zu stärken.

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10 Jun

Antje Damm: „Der Besuch“ – ein Buch gegen Angst

Angst kennt jedes Kind – manchmal vor bestimmten Dingen, manchmal eher unklar. Oft nur phasenweise, ab und zu länger. In manchen Kindern steckt ein ängstliches Temperament eher drin, andere zeigen sich auf Grund bestimmter Erfahrungen so, und wieder andere sind fast nie ängstlich.

Doch irgendwann ist sie sicher mal Thema, und das ist gut so. Denn Angst heißt ja auch Vorsicht. Beobachten statt Lostoben. Zögerlichkeit statt Übermut. Das kann so gut sein – doch es kann auch lähmen.

Das Buch „Der Besuch“ von Antje Damm (Moritz Verlag – von der Autorin stammt auch das bekannte Buch „Frag mich“) macht Angst greifbar. Die wunderschöne Gestaltung und die Geschichte selbst lassen gute Nähemomente beim Lesen zu und ermöglichen es gleichzeitig, dass wir als Eltern mit unserem Kind und seinen Ängsten besser in Berührung kommen.

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10 Mai

Kinder brauchen Verabredungen

In meinen Beratungen äußern viele Familien sich zu ihrem Stress rund um immer wiederkehrende Situationen, in denen es zu Gezanke, Gebrülle und Unzufriedenheiten kommt. Auf allen Seiten! Wenn wir dann gemeinsam genauer hinschauen, zeigt sich oft, dass jeder der Beteiligten ein Bild im Kopf hat, wie es laufen sollte, aber

  • diese Vorstellung passt gar nicht zum wirklich Machbaren – weil der Alltag nun mal andere Erfordernisse mit sich bringt, die Kinder zu klein, die Eltern zu rasch wütend sind oder oder oder
  • die eigene Idee dem Gegenüber gar nicht klar ist.

Es mangelt also an Kommunikation und auch Perspektivenwechsel. Ich schaue dann mit den Eltern hin, ob sie schon sicher wissen, was ihr Kind möchte oder wie sie das herausfinden können; und wir schauen hin, was die Eltern sich vorstellen, ob das im Alter ihrer Kinder überhaupt möglich ist und auch ob sie das gut vermitteln können. Und wir blicken auch darauf, ob sich die Eltern vielleicht zu wenig zeigen oder aber im Gegenteil zu autoritär sind:

  • Wer seine Bedürfnisse nicht klar zeigt, kann vom Kind nicht gesehen werden.
  • Wer allein seine Bedürfnisse in den Vordergrund stellt, kann nicht viel Kooperation erwarten.

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03 Mai

Andrea Zschocher: „Nicht mehr klein und noch nicht groß“

Meine allererste Beratung als selbständige Familienbegleiterin fand bei einer Familie statt, in der sich alles um den 5-jährigen Sohn drehte, der mitten in der Wackelzahnpubertät steckte. Das werde ich nie vergessen, denn wir haben unheimlich gut zusammengearbeitet und tolle Ideen für den Alltag entwickelt, wie Eltern und Kind etwas besser durch diese Zeit voller Umstellungen kommen konnten (und das war für mich ein großartiger Start). Seither war das Thema immer wieder Inhalt in meinen Coachings, denn viele Eltern kommen hier in Situationen, die sie vorher noch nicht meistern mussten: Kinder, die groß und klein zugleich sind – zum ersten Mal in ihrem Leben stecken sie in einem richtig krassen Gegensatz, wie dann erst später in der echten Pubertät wieder. Und den Eltern geht es nicht besser, denn sie erleben ambivalente Gefühle, weil sie erstmal ganz stark spüren, wie Wurzeln und Flügel zwar wichtig sind, aber oft unvereinbar scheinen. Das Kind braucht Nähe UND Loslassen. Aber wie? Was wann? Und überhaupt: HILFE!!

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