29 Mrz

Babysitting – ein Fremder bei meinem Kind??

„Ich. Kann. Nicht. Mehr.“ Manchmal kommt man an diesen Punkt, und es hilft kein Tee, kein Wannenbad, kein Telefonat mit der besten Freundin. Manchmal klebt das Kind dauerhaft an einem und man wünscht sich, alleine oder auch als Paar, Hilfe. Entlasung!

Glück ist, wenn man dann Familie in der Nähe hat, der man den Nachwuchs auch noch mit einem guten Gefühl anvertrauen kann. Aber: wie viele haben dies nicht und müssen an fremde Hilfe denken.

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26 Mrz

Pfützen sind doch auch nur Wasser

Regen. Am Sonntag. Wie schön wäre es jetzt, nur auf dem Sofa zu liegen, zu malen, zu lesen, zu kuscheln, Kakao, ein bisschen fernsehen – Hauptsache nicht raus.

Die Grundschullehrerin unseres Größten sagte immer, sie merke montags genau, wenn so ein Sonntagswetter war, weil ganz viele Kinder sich tatsächlich zu wenig bewegt hätten. Als unsere drei Kinder alle im Kindergarten- und Grundschulalter waren, wäre das aber definitiv nicht gegangen. Wir hätten uns alle irgendwann nur noch angeschrien und Türen zugedonnert oder ähnliches.

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11 Jan

Der Windwürst und das Abstillen

Eine Geschichte vom Abstillen. Zum Selbstlesen für Mütter – und Väter! – mit kleinen oder großen Kindern. Und zum Vorlesen für größere Kinder, die noch gestillt werden, im Abstillprozess sind oder abgestillt wurden.

Hallo! Wer bist Du denn? Ich bin der Windwürst. WIND-WÜRST. Jaja, das kenne ich schon, dass alle nochmal nachfragen, bei dem ungewöhnlichen Namen. Ich mochte ihn zuerst auch gar nicht, aber inzwischen bin ich ganz zufrieden.

Ich bin ein kuscheliger Elefant aus Plüsch und gehöre einem Mädchen namens Katinka. Sie hat mich gleich zur Geburt bekommen, und ich war fast immer an ihrer Seite. Ich saß auf ihrer Babydecke oder lag mal auf einer Sessellehne, während sie gestillt oder in den Schlaf gekuschelt wurde. Manchmal durfte ich sogar mit in den Autositz, wenn sie mit ihren Eltern einen Ausflug machte – das war aufregend! Und sobald sie richtig greifen und halten konnte, hielt sie mich fest: immer am Rüssel.

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28 Nov

Schreien verboten?

Wie oft lese ich oder höre es in Gesprächen, dass Eltern mit sich selbst hadern, weil sie in Gegenwart ihres Kindes geschrien haben. Sie sind unglücklich damit und möchten versuchen, bessere Wege zu finden und „nie wieder zu schreien“.

Immer auf Augenhöhe, leise, respektvoll, höflich, sanft – ein hohes Ziel! Ein gutes Ziel?

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21 Nov

REVOLUTION STEHT AUF UNSEREN FAHNEN!

Eine Atmosphäre, wie auf der , in der Kinder einfach dazu gehören, das hätte ich gerne immer und überall. (Bindungsträumemitglied @lurle auf Twitter)

Wir Bindungsträumer sind zurück von der FEBuB – Familienkonferenz für Elternschaft, Bindung und Beziehung, die am 18. und 19. November 2017 in Bochum stattfand, und unsere Köpfe und Herzen sind voll von Inspiration, Begegnungen, Menschen. Überall war die Haltung der Teilnehmer zueinander zu spüren, die auch unserem Verein zu Grunde liegt: ein Miteinander, ein Wachsenwollen, Optimismus, Hoffnung, Hilfsangebote, Netzwerk, „das Dorf“. Unabhängig davon, wie der andere aussah, sprach oder auftrat, wurde einander zugehört und sich kennengelernt. Es gab Aha-Momente neben Oje-stimmt-Momenten.

Es war unbeschreiblich!

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20 Okt

Ich will mein Kind nicht ziehen – und Du?

Eine liebe Freundin hat mich zum Nachdenken gebracht, als sie zu mir sagte, sie könne sich nicht vorstellen, dass ich meine Kinder „erziehe“. Ich war natürlich überzeugt davon, dass ich dies tue. Aber ZIEHEN…? Hm. Es ging um den Begriff; wir haben uns darüber ausgetauscht, und für sie hatte das Ziehen/Erziehen die Bedeutung von „die Person verändern wollen“. Mich hingegen nahm sie eher als jemanden wahr, der stattdessen vor allem glückliche Kinder ins Leben BEGLEITEN wolle, hilfreich neben ihnen herliefe, aber eben ohne Zwang, ohne den Gedanken, ihr Wesen verändern oder gar ihren Willen brechen zu wollen.

Ui, das gab mir viel zu denken. Ja, das klang nach meinem Wunschweg! Aber schaffe ich das wirklich so? Was heißt das überhaupt genau?

Die Frage der Fragen:

Gibt es ein Zwischending bei „Zwang“ und „sich auf der Nase herumtanzen lassen“?

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26 Sep

Was ist Gewalt? – Teil 2

(Fortsetzung zu Was ist Gewalt? – Teil 1)

Perspektivwechsel

Was ist Gewalt? – Ich kann es für mich und für alle mir erdenklichen Situationen auch nicht immer eindeutig beantworten. Aber mir geht es hier ja vor allem um das Sensibilisieren im Austausch miteinander und Begleiten anderer Eltern, damit man sich dreimal überlegt, ob man zu dieser Vokabel greifen sollte, oder sein Argumentationsziel – ein Anregen zum Nachdenken – nicht doch anders erreichen kann. Und: ob man nicht selbst vielleicht auch nochmal überdenken sollte, ob sein eigener Standpunkt allgemeingültig ist! Weiterlesen

25 Sep

Was ist Gewalt? – Teil 1

Erst diese Woche sprach mich wieder eine Mutter an, dass sie manchmal das Gefühl habe, die heutige Flut an Informationen in Büchern, Blogs und Zeitschriften und die Menge an Austauschmöglichkeiten im Netz sei nicht einfach nur bereichernd im Sinne von „Online-Clan“, sondern würde vor allem oft verunsichern und Themenbereiche erst problematisieren, die sie vorher gar nicht als problematisch aufgefasst habe. Sie würde beginnen, sich über Dinge Gedanken und Sorgen zu machen, die sie ohne die Lektüre einfach mit gutem Bauchgefühl bewältigt hätte und die ihr nicht ansatzweise als bedenkenswert in den Sinn gekommen wären, was bei vielem wohl auch gut gewesen wäre.

Muss man wirklich drüber nachdenken, ob man selbst nur seinem Kind etwas zum Geburtstag schenkt oder auch allen Geschwistern, damit es ja keine Enttäuschung gibt? Muss man immer aufpassen, dass man sich seinem am Boden liegenden Baby niemals so nähert, dass es den Hals überstreckt und über Kopf gucken muss? Muss man immer das akkurat messende, neumodische Badethermometer zur Hand haben oder reicht bei einer spontanen Planschorgie nicht einfach die Hand als guter, gesunder Ratgeber? Muss man sich Vorwürfe machen, weil man beim Stillen am Smartphone gelesen UND lauthals gelacht hat…und das Baby sich verschluckt hat?

Ich verstehe sie sehr gut und versuche im Austausch mit den Müttern, die ich begleite, immer Sicherheit mitzugeben. Lesen, Clan, Information – das kann Gold wert sein; es kann rückenstärkend wirken, Input geben für Diskussionen mit Menschen, die einem vorschreiben wollen, wie man mit seinem Kind doch bitteschön umzugehen hat – aber es kann genauso das Gegenteil bewirken! Verunsichern, überfordern, geradezu in Panik versetzen und Ängste schüren.
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15 Sep

Brauche ich einen Babykurs?

Wenn über Babykurse gesprochen wird – Massage, Schwimmen, PEKiP, Einfach Eltern, Kanga, DELFI, Krabbelgruppe, Babysignal, was auch immer der Markt so hergibt – dann hört man meist zwei Meinungen: 1) das war ganz großartig, die Kontakte habe ich heute noch, oder 2) das war fürchterlich, nur Wettkampf, da bin ich schreiend rausgerannt. Beides in verschiedenen Abstufungen. Schwangere und frisch gebackene Neumütter, die meist diejenigen sind, die mit den Babys erstmal zu Hause sind und überlegen, ob sie einen Kurs besuchen sollen oder nicht, und im Privaten oder in Foren herumfragen, bekommen diese Berichte zu hören und wissen immer noch nicht weiter. Ich möchte das Thema anders angehen.

Ich gebe selbst Kurse, und man könnte meinen, dass ich deshalb natürlich versuche, jedem zu sagen, er möge bitte sein Geld dorthin tragen. Aber so sehe ich das wirklich nicht. Ich bin selbst Mutter von drei Kindern und kann es von beiden Seiten beurteilen. Weiterlesen

06 Jul

Wem die Stunde schlägt… – Was braucht mein (Vor-)Schulkind?

Zurzeit werde ich am häufigsten mit Fragen zu den Bereichen Einschulung, Vorschulalter, „Zahnlückenpubertät“, Schulwahl, erstes Schuljahr, Klassenkameraden, Klassenlehrer und diesem ganzen Feld konfrontiert. Die Unscherheit ist groß, Ängste sind da, Sorgen – tatsächliche und von außen herangetragene. Ich habe mit vielen Familien gesprochen, verschiedene Kinder kennengelernt, bin ganz unterschiedlichen Temperamenten begegnet und sehr verschiedenen Fragestellungen.

Anfangs waberte in meinem Kopf die nebulöse Idee, ich könnte einen Text darüber verfassen, was beispielsweise die kognitive und emotionale Entwicklung mit 5, 6, 7 Jahren in etwa anbelangt, wie weit Kinder dies und das schon können und wo sie leicht überschätzt oder auch unterfordert sein können, wie man ihnen begegnen und helfen könnte – vielleicht hinsichtlich der Impulskontrolle und der Selbstregulation, der Kooperation oder der Kommunikation mit Gleichaltrigen.

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