26 Mai

Streitlösen für Kinder – wie denn?

Ich stand vor dem Badezimmerspiegel und putzte mir die Zähne, als der Älteste aus der Kinderetage nach unten kam und lospolterte: sein Drache sei weg und ohne den könne man das dazugehörige Gesellschaftsspiel nicht spielen! Immer würden die beiden kleineren Geschwister Teile aus Spielkartons entnehmen und damit etwas anderes machen, ohne sie zurückzuräumen. Sie müssten das jetzt suchen, los! Das ginge so nicht weiter, verdammt noch mal – und……hier noch drei Schimpfwörter hindenken!

Weiterlesen

24 Mai

Abschied oder Drama?

Ich liege platt im Liegestuhl. Wir sind im Schwimmbad. Der Kleine spritzt im Kinderbecken herum, der Große ist irgendwo unterwegs, auf der Suche nach dem nächsten Abenteuer. Ich war eben einige Bahnen ziehen, dem Rücken etwas Gutes tun. Nun bin ich müder, als ich sein dürfte, aber unserem Besuch hier gingen mehrere Tage Migräne voraus – das macht k.o.

In mein Handtuch gewickelt dämmere ich fast weg, als plötzliches Schimpfen einer weinerlichen Kinderstimme mich wieder hochreißt: ein etwa 3 Jahre altes Mädchen möchte nicht nach Hause gehen!

Weiterlesen

04 Apr

Streiten braucht Zutrauen

Oh ja, Geschwisterstreit ist und bleibt ein Dauerbrenner. Dabei ist das gar nicht so ein isoliertes, katastrophales Thema, wie es vielen oft erscheint, weil es eine Zeit lang den Alltag so zu bestimmen scheint. Es gehört ganz allgemein zum Gebiet des Konfliktlösens und betrifft außer Geschwistern untereinander auch (Einzel-)Kinder mit Freunden, Kinder in Spielgruppen oder Betreuungseinrichtungen, Kinder in Auseinandersetzungen mit ihren Eltern oder anderen Erwachsenen – und auch uns Erwachsene, ganz ohne Kinder.

Streiten will gelernt sein! Streiten ist wichtig und sinnvoll. Wer nie streitet, lebt hoffentlich als Einsiedler irgendwo auf einer verwunschenen Insel, denn sonst ist es recht sicher, dass er in Beziehungen steckt, die unausgeglichen sind. Dauerhafte Harmonie und immer gleiche Wünsche und Bedürfnisse sind sehr unwahrscheinlich.

Streiten kann eine große Chance sein, für jede Beziehung – wenn man es richtig macht.

Weiterlesen

29 Mrz

Babysitting – ein Fremder bei meinem Kind??

„Ich. Kann. Nicht. Mehr.“ Manchmal kommt man an diesen Punkt, und es hilft kein Tee, kein Wannenbad, kein Telefonat mit der besten Freundin. Manchmal klebt das Kind dauerhaft an einem und man wünscht sich, alleine oder auch als Paar, Hilfe. Entlasung!

Glück ist, wenn man dann Familie in der Nähe hat, der man den Nachwuchs auch noch mit einem guten Gefühl anvertrauen kann. Aber: wie viele haben dies nicht und müssen an fremde Hilfe denken.

Weiterlesen

17 Feb

Kann eine Fernsehshow bindungsorientiert sein?

Mit zwei Stunden Verspätung komme ich endlich im Hotel an, meine Freundin wartet schon auf mich.
Ich habe gesunde Snacks mitgebracht, Kaffee, Wärmepflaster, Taschentücher und Schokolade. Ich wollte für alles gewappnet sein, manchmal hat sie Rückenschmerzen und wenn sie nicht regelmäßig isst, bekommt sie Migräne.

Weiterlesen

16 Mai

William und Martha Sears – raus aus der AP Gruppe!

Stellen wir uns eine unsichere Neu-Mama vor, die beim Stillen auf dem Handy daddelt und dabei mehr oder weniger zufällig in irgendeine AP-Facebookgruppe stolpert. Was wird sie dort lesen? Dass Attachment Parenting dafür steht, mit sich selbst und seinem  Kind liebevoll und großzügig umzugehen? Eher nicht. Sie wird beim ersten Durchscrollen eher erstmal erfahren, was bei AP alles verboten ist: Man darf keine gemeinsamen Mahlzeiten erwarten, kein Grüßen, keine Entschuldigungen, kein Dankeschön, ja selbst das Erziehen ist verpönt – puh, denkt sich unsere Neu-Mama, das klingt ja alles ganz schön krass.

Sie liest weiter und erfährt, dass bei AP das Kind außerdem jahrelang gestillt, ausschließlich getragen und familiengebettet werden muss. Und wenn der Papa damit nicht zurechtkommt, schläft er eben auf dem Sofa.

Gut möglich, dass das Interesse der Mutter an AP nach diesem ersten Einblick schlagartig erlischt. Denn das, was sie liest, klingt so radikal und  kompromisslos, dass sie das Gefühl hat: als ganz normale Mama passe ich hier nicht hin. Schließlich scheint es nur einen richtigen Weg zu geben, AP zu leben. ‘Und bevor ich etwas falsch mache und mir immer wieder anhören muss, ich wäre nicht gut genug, ich müsse unbedingt dieses tun und jenes lassen und überhaupt sowieso völlig auf Erziehung verzichten, kann ich es ebenso gut auch gleich ganz lassen mit dem Versuch, bindungsorientierter zu leben,‘ denkt sich unsere Neu-Mama und klickt auf ‚Gruppe verlassen.’

Was für eine verpasste Chance!

Weiterlesen

10 Apr

„Wir wollen auch dann noch ein Paar sein, wenn die Kinder aus dem Haus sind.“

„Wir wollen auch dann noch ein Paar sein,

wenn die Kinder aus dem Haus sind.“

Dieser Satz beinhaltet ganz viel. Ich will ihn mal auseinandernehmen und zeigen, inwiefern er sehr hilfreich sein kann. Wenn man über Attachment Parenting spricht, geht es ganz oft um das Erkennen von Bedürfnissen und auch um Priorisierungen.

Weiterlesen