31 Mrz

Alles selbstbestimmte Tyrannen!

Während ich in eine dicke Wolldecke gewickelt an einem sonnigen, aber echt kalten Tag im Park neben unserem Picknickkorb sitze und die Blicke der anderen Erwachsenen zwischen Entrüstung, Belustigung und Neid schwanken, hat unser jüngstes Kind eben für eine Viertelstunde keine Schuhe getragen. Bei weniger als 10° und noch kühem Boden. Er wollte es ausprobieren: barfuß den Sand fühlen, klettern, die Rutsche hochlaufen, die Sonne austesten. Dann war es ihm doch zu kalt, er zog Socken und Schuhe wieder an und sauste erneut zum Spielen los.

Macht ihn sowas wohl mal zu einem Tyrannen? Weil ich nicht sage, wie der Hase läuft – wie „man“ es macht? Weil ich ihm nicht meinen Weg aus Decke, Stiefeln und Daunenjacke aufdrücke?

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08 Dez

„Ich hab‘ heute wieder nichts geschafft!“

„Ich habe heute wieder nichts geschafft!“ oder aber „XY hat gesagt, ich schaffe ja den ganzen Tag nichts wegen des Kindes. Ich fühle mich so schlecht.“ – wie oft höre ich solche Sätze während meiner Arbeit von Eltern, vor allem Müttern. Ich finde diesen Blick auf die „Bindungsarbeit“ so fürchterlich falsch, und versuche auch immer, das dann zu vermitteln. Weiterlesen

20 Okt

Ich will mein Kind nicht ziehen – und Du?

Eine liebe Freundin hat mich zum Nachdenken gebracht, als sie zu mir sagte, sie könne sich nicht vorstellen, dass ich meine Kinder „erziehe“. Ich war natürlich überzeugt davon, dass ich dies tue. Aber ZIEHEN…? Hm. Es ging um den Begriff; wir haben uns darüber ausgetauscht, und für sie hatte das Ziehen/Erziehen die Bedeutung von „die Person verändern wollen“. Mich hingegen nahm sie eher als jemanden wahr, der stattdessen vor allem glückliche Kinder ins Leben BEGLEITEN wolle, hilfreich neben ihnen herliefe, aber eben ohne Zwang, ohne den Gedanken, ihr Wesen verändern oder gar ihren Willen brechen zu wollen.

Ui, das gab mir viel zu denken. Ja, das klang nach meinem Wunschweg! Aber schaffe ich das wirklich so? Was heißt das überhaupt genau?

Die Frage der Fragen:

Gibt es ein Zwischending bei „Zwang“ und „sich auf der Nase herumtanzen lassen“?

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05 Okt

Ich bin nicht Deine Kurve!

„Ich gehe heute ohne das Schwimmshirt ins Wasser!“ – dieser Satz bedeutete unglaublich viel für die Mutter des Kindes, von dem ich berichten möchte. Wie häufig klagen wir den Druck an, den die Medien uns Erwachsenen machen hinsichtlich des perfekten Körpers? Wie oft machen wir uns Sorgen um unsere Teenies, die das schon dazu bewegt, sich falsch zu ernähren, fürchterliche Selbstbilder zu entwickeln oder gefährliche Prioritäten in ihrem Leben zu setzen. Aber auch unsere kleineren Kinder kann der Themenbereich Körper / Maße / Ernährung / Perfektionsgedanken bereits betreffen – sogar wenn man selbst ganz weit weg davon ist. Unerwartet steckt man mitten drin, viel zu früh. Weiterlesen

06 Jul

Wem die Stunde schlägt… – Was braucht mein (Vor-)Schulkind?

Zurzeit werde ich am häufigsten mit Fragen zu den Bereichen Einschulung, Vorschulalter, „Zahnlückenpubertät“, Schulwahl, erstes Schuljahr, Klassenkameraden, Klassenlehrer und diesem ganzen Feld konfrontiert. Die Unscherheit ist groß, Ängste sind da, Sorgen – tatsächliche und von außen herangetragene. Ich habe mit vielen Familien gesprochen, verschiedene Kinder kennengelernt, bin ganz unterschiedlichen Temperamenten begegnet und sehr verschiedenen Fragestellungen.

Anfangs waberte in meinem Kopf die nebulöse Idee, ich könnte einen Text darüber verfassen, was beispielsweise die kognitive und emotionale Entwicklung mit 5, 6, 7 Jahren in etwa anbelangt, wie weit Kinder dies und das schon können und wo sie leicht überschätzt oder auch unterfordert sein können, wie man ihnen begegnen und helfen könnte – vielleicht hinsichtlich der Impulskontrolle und der Selbstregulation, der Kooperation oder der Kommunikation mit Gleichaltrigen.

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09 Mai

Gemeinsam finden wir Dein Glück – nicht meins!

Unsere Kinder werden immer wieder Dinge probieren und beginnen, die nach kurzer Zeit keinen Spaß mehr bringen, sondern zur Herausforderung werden. Oder sie werden sich Dinge vornehmen, auf die sie keine Lust mehr haben, wenn es dann soweit ist.

Je nach Naturell werden die einen dann sofort aufgeben bzw. nicht hingehen wollen, die anderen werden uns vielleicht erstmal um Hilfe bitten, aber dann auch tendenziell eher ein Ende suchen, und wieder andere werden sich langwieriger durchbeißen – Unterschiede, wie man sie bei uns Großen auch findet.

Wie kann unsere Elternrolle aussehen, wenn unser Kind aufzugeben scheint und in einem Moment die Lust auf etwas anderes größer ist als das Durchbeißenwollen? Vor dieser Frage steht man gar nicht selten: zieht man den Schwimmunterricht bis zum Ende durch trotz Schwierigkeiten, ist es nur Missmut oder ist es Angst, geht man wieder und wieder zur Klavierstunde trotz Unlust, trifft man sich nochmal mit der nicht so gut passenden Freundin, fährt man zur Geburtstagsfeier trotz der netten Zeit gerade im Garten…?

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12 Apr

Erinnerer – Kleine Alltagshelfer ohne Stress und Streit

Im Alltag mit unseren Kindern haben wir über die Jahre gemerkt, dass wir bestimmten Situationen, die immer wieder zu Konflikten oder unguten Gefühlen führen, eigentlich relativ einfach aus dem Weg gehen können, indem wir unseren Kindenr helfen, sie selbst in die Hand zu nehmen und eigenverantwortlich mit ihnen umzugehen. Wir müssen diese Fälle nur erkennen, besprechen und kleine Erinnerer finden, die die Kinder dabei unterstützen, ganz alleine das zu tun, was sie eigentlich auch gerne tun möchten – denn auch sie möchten Streit und Stress vermeiden und ihre Zeit lieber auf schöne Dinge verwenden.

Welches diese Situationen sind, ist in jeder Familie, bei jedem Kind anders. Hier wollen wir Anregungen sammeln, alphabetisch sortiert. Die Liste wird beständig ergänzt werden.

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27 Mrz

Ja zum Nein! Von Herzen.

„Es ist toll, dass sie so oft Nein sagt. Sie agiert nicht einfach blind nach den Vorgaben der anderen, macht nicht einfach artig, was man ihr vorkaut. Sie kennt sich, ihre Wünsche, schon sehr gut. Sie mag auch manchmal einfach ihren Weg gehen und nicht den der Masse. Ich sehe diese Kraft in ihr. Beeindruckend!“

Habt Ihr einen Satz in der Art schon einmal gehört über ein Kind das Nein sagt? Immer wieder? Das erkannt hat, wo sein Innen und sein Außen ist, wer die anderen sind, dass es viele Optionen gibt, dass man Entscheidungen treffen kann. Das erkannt hat, dass es gute und schlechte Gefühle gibt, gute und schlechte Erlebnisse, die man erinnert – und die Entscheidungen beeinflussen, ganz individuell.

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14 Feb

Schau Dir mal Dein Kind an – Interview-Serie Nr. 11: Katharina und Anne

KATHARINA

(für ihren Sohn)

Was begeistert Dich an Deinem Kind am meisten?

Dass er cool ist und sich begeistern lässt.

Was macht Ihr am liebsten gemeinsam?

Vorlesen, spielen, Hauptsache zusammen.

Was hast Du von Deinem Kind gelernt?

Geduld, Hingabe, Fairness, Verständnis.

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