08 Aug

Pubertät x 2 – Teeniegeschwister im Streit

Wenn wir unsere Kinder beziehungsorientiert beim Aufwachsen begleiten, gehört es auch dazu, dass jedes Kind für sich gestärkt wird in seinen Bedürfnissen und Leidenschaften, um eine gesunde Persönlichkeistentwicklung durchlaufen zu können, sowie dass wir gemeinsam mit ihm gute Konfliktführung üben: den Blick auf Lösungen richten, Rederegeln finden, Pausen zulassen, Argumentation üben, den anderen ernst nehmen usw.

Mit diesen beiden Pfeilern (und mehr) als Basis sollten unsere Kinder stark in die Pubertät gehen im Bereich „Streitigkeiten“: Dispute mit Lehrern, Stress mit Freunden, Konflikte mit Fremden sollten sie also meist schon gut angehen und selbständig führen können. Und auch Geschwisterstreit, der unser Familienleben in den ersten Lebensjahren der Kinder oft übermäßig stark bestimmt und uns manchmal fast den Atem nimmt, sollte langsam weniger werden bzw. sinnvoller geführt werden können.

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10 Mrz

Wozu der ganze Aufwand?

Es ist oftmals anstrengend und verlangt uns Eltern viel ab, unseren Kindern auf Augenhöhe zu begegnen, ihre Grenzen zu wahren und ihren Willen ernst zu nehmen. Sich den ganzen Tag zu fragen: „Was will mir mein Kind sagen? Welches Bedürfnis steckt dahinter? Und wie bekomme ich die Bedürfnisse aller unter einen Hut?“ und dann entsprechend zu handeln, zu begleiten und aufzufangen- das zehrt!
Zumal wir selbst oft nicht so aufgewachsen sind und sehr an uns arbeiten müssen, um nicht in alte Muster zu verfallen, Machtkämpfe auszutragen und die Integrität unser Kinder möglichst nicht zu verletzen. Und immer mal wieder gelingt es uns doch nicht und wir halten uns für schlechte Eltern und könnten schier verzweifeln.

Und am nächsten Tag strengen wir uns wieder an.

Wozu nur dieser ganze Aufwand?

Ich musste vor ein paar Jahren operiert werden. Da ich zu diesem Zeitpunkt noch stillte, entschied ich mich für eine Rückenmarksnarkose und gegen ein Beruhigungsmittel.

Ich bekam also alles mit und das allein ist bei so gynäkologischen Geschichten ja schon eher unschön.

Die Anästhesistin war zwischenzeitlich nicht an ihrem Platz und merkte nicht, dass die Spinale nicht richtig saß. Die Operateure hinter dem Tuch bekamen auch nichts davon mit, dass das Herumstochern in meinem Bauch höllisch weh tat. Und ich war nicht in der Lage, etwas zu sagen.

Ich konnte nicht.

Ich lag da, mit unfassbaren Schmerzen, und war nicht in der Lage, auf mich aufmerksam zu machen. Ich konnte nur so daliegen und leise weinen und aushalten und hoffen, dass es irgendwann jemand merkt und mir hilft.

 

Für sich selbst sorgen zu können, für sich und andere einzustehen, Selbstwirksamkeit zu erfahren, mitfühlen zu können. Den Mund rechtzeitig aufzumachen und zu sagen „Stopp!“

Darum.

13 Sep

Eingewöhnen – zack, zack!

In Gesprächen oder Beratungen rund um das Thema Eingewöhnung finde ich es auffällig, dass immer wieder klare und sehr kurze Zeiträume angegeben werden, die für die Zeit des Ankommens eines Kindes in der neuen Umgebung vorgesehen sind. Fragt man nach, liegt das oft an äußeren Bedingungen: Aufnahme in den Einrichtungen nur zu bestimmten Zeiten, viele Kinder auf einmal, Elternzeit-Ende kurz darauf, wartende Arbeitgeber, finanzieller Druck… Manche Erzieher haben mir gesagt, das sei das, was die meisten Eltern als Entlastung hören wollten; andere erzählten, mehr Raum sei in ihrem Kindergarten auch gar nicht, weil in den heißen Phasen ständig neue Kinder kommen und jeder ja den intensiven Kontakt zu einem Bezugserzieher brauche.

Aus bindungstheoretischer und aus Kindersicht tut das alles ziemlich weh, und es ist wunderschön, wenn es anders läuft / laufen kann. „Bei uns ist immer das Kind der Chef!“ war die Aussage einer Kita-Leitung, die mich sehr gefreut hat.

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23 Jun

Unerzogenes Leben – Selbstaufgabe?

Sind „unerzogen“, „nicht erziehen sondern das Kind begleiten“, und auch „Attachment Parenting“ wirklich einfach mit Chaos gleichzusetzen? Mit Selbstaufgabe der Eltern? Und schaffen sie die „Tyrannen“ von Morgen?

Wenn Dein Kind auf dem Sofa springt, und es ist okay für Dich (Hey, das ist eh oll. Oder hält es gut aus.), wenn Dein Kind mit Fingerfarbe auf die Wände malt, und es ist okay für Dich (Bunt ist schön!), wenn Dein Kind das Auto mit Sand aus seinem Schuh vollkippt, und es ist okay für Dich (Saugen wir nächstes Mal raus. Stört keinen!) – dann

  • kannst Du es ruhig so zulassen,
  • dann kannst Du das Kind es selbst sein lassen,
  • dann hat es genug Wurzeln bekommen, um sich frei für solche Wege entscheiden zu können,
  • dann bekommt es von Dir Begleitung und vor allem Flügel, m seinen Weg zu gehen,
  • dann stehst Du größer, liebevoll, weiser daneben, hast Dir alles gut überlegt und Ihr seid in guter Verbindung.

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10 Mrz

Energiesparfamilie

Warum gibt es eigentlich heutzutage nicht einfach nur schlichte Krabbelgruppen, „so wie früher“? Warum gibt es Elterncoachings, Kurse mit festen Inhalten rund um Bindung, Schlafen, Essen? Warum gibt es so viele Bücher für Eltern, Blogs, Aktionen, Vereine wie unseren?

Sind Kinder ein Projekt, ein Lifestyle? Wird Elternschaft total überhöht, haben alle Angst vor Fehlern? Wieso stecken wir da so viel Energie, Zeit und auch Geld rein? Wieso haben wir so viele Fragen – und so viel Unsicherheit?

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02 Mrz

Wofür ich brenne?!

Kathrin Borghoff rief im Rahmen der FEBuB dazu auf, sich zu melden, wenn man für SEIN Thema brennt und gerne auf der Young Stage der Familienkonferenz darüber sprechen möchte. Man solle andere dafür begeistern wollen, der Welt von seiner Passion erzählen. Fasziniert, gut vorbereitet. 75 Minuten lang.

Ich habe sehr damit geliebäugelt, mich zu bewerben. Ich habe überlegt, wie ich MEIN Thema verpacken und vorzeigen kann. – Letztendlich habe ich mich dagegen entschieden, es zu versuchen.

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31 Okt

„Babybauchzeit“ von Nora Imlau und Sabine Pfützner

Meine Kinder schauen mir gerne über die Schulter, egal was ich tue: ob ich schreibe, lese, backe, fotografiere, male, plane, bastle… Gestern saßen zwei von ihnen neben mir und blickten mit in meine Lektüre: die „Babybauchzeit“ von Nora Imlau und Sabine Pfützner, erschienen im Beltz-Verlag.

Sogar ein umfangreiches Werk über Schwangerschaft kann sie interessieren! Neugierig lesen sie mit, schauen Fotos und Zeichnungen an – und stellen Fragen: zu der Zeit, als sie in meinem Bauch waren, allgemeine Fragen zu biologischen Zusammenhängen, Ärzten, Hebammen oder Babys, genauere Fragen zur Geburt und vieles mehr. So, aber auch mit Hilfe des Buches, versuche ich alles zu beantworten.

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30 Okt

Gastbeitrag: Unsere Kiga-Eingewöhnung

Alle Eltern kennen diesen Zwiespalt bei der ersten Eingewöhnung: Man gibt sein Kleinkind im Kindergarten oder in der Kita zum ersten Mal für längere Zeit in die Obhut eines fremden Menschen. Wie soll man damit umgehen? Was macht das emotional mit einem? Erst recht, wenn das eigene Kind beim Bringen dann noch weint. Gleichzeitig ist dieser fremde Mensch in seinem Tun ausgebildet: Er hat jahrelange Erfahrung im Umgang mit Kindern, davor eine mehrjährige Ausbildung absolviert. Und trotzdem ist da die leise Stimme in einem selbst: Aber diese fremde Person kennt eben mein Kind nicht.

In diesem Beitrag erzählt eine Mutter von ihren Erfahrungen zum Thema Eingewöhnung. Und sie schildert diesen Ablauf bei ihrer Tochter, als diese im Freien Aktiven Kindergarten Stuttgart anfing. Genau so – und doch jedesmal etwas anders – laufen alle Eingewöhnungen im dort ab. Denn jede Eingewöhnung ist ein neues Abenteuer: für das Kind, die Eltern und die Begleiter.

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20 Okt

Gastbeitrag: Frau Kleinkind geht ihren Weg

Immer wieder erleben wir Bindungsträumer Eltern, die unsicher sind auf ihrem bindungs- und beziehungsorientierten Weg. Weil das manchmal einfach hochkommt, weil der Weg so ein Probieren und schritteweises Tasten ist, weil ihr Umfeld sie verunsichert und ihnen „Schuld“ gibt für Verhaltensweisen ihrer Kiner, die gesellschaftlich teilweise nicht so erwünscht sind o.ä. Diese Eltern brauchen Rückenstärkung, die sie sich auf ganz unterschiedliche Weise suchen, die ihnen manchmal sogar einfach nur die Kinder selbst geben, und gehen ihren Weg dann relativ unbeirrt weiter, mit breitem Kreuz und großem Herz.

Eine Mutter, die auch manchmal verunsichert wurde und war, erzählt Euch von einem Erlebnis, das sie – mal wieder – in ihrem Weg bestärkt hat:

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24 Sep

Ratgeber-Berge – Notwendig? Hilfreich? Gut?

In jeder Buchhandlung türmen sich die Ratgeber rund um Familie, Kinder, Schule, Pubertät, Achtsamkeit, Dialogführung, Schlafen, Regeln, Essen, Entwicklung, Babyaltern, Phasen… Und egal wie sicher oder unsicher sich ein Elternteil fühlt, egal für wie prima es sein Bauchgefühl hält, irgendwann greift fast jeder mal zu, blättert interessiert, liest hier und da oder saugt alles in einem Rutsch auf. Andererseits schimpfen stetig andere Eltern über diese unsäglichen Ratgeberberge und erzählen, dass sie die echt nicht nötig haben, denn mit Herz und Kopf ginge doch alles irgendwie.

Wie geht es Euch damit?

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