13 Okt.

Leonora Leitl: „Einmal wirst Du“

Wenn unsere Kinder klein sind, sind wir dicht an ihnen dran und haben viel Zeit und Gelegenheit, sie zu beobachten, mit ihnen zu sprechen und mitzubekommen, was bei ihnen so los ist. Der 500 m lange Heimweg vom Kindergarten dauert 2 Stunden, das Schnibbeln und Kochen mit ihnen fürs Mittagessen erst recht, der Rundgang durch Omas Garten auch – und sowieso die abendliche Einschlafbegleitung.

Da erfahren wir viel, können fragen oder von uns erzählen. Aber wenn unsere Kinder größer werden, werden solche Momente seltener. Sie sind selbständiger unterwegs, die gemeinsame Zeit schrumpft. Dabei ist es immer wichtig, in Kontakt zu bleiben und zu wissen, was beim anderen Thema ist.

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03 Okt.

Angstmachen

„Schade, dass ihr mich nicht mehr liebt“, flüstert der 4jährige.

Wie er darauf komme, frage ich ihn und belehre ihn sofort eines besseren.

„Im Kindergarten haben die gesagt, 4jährige die weinen, hat keiner lieb“

@frolleindropje, Twitter

Was??

Twitter reagierte größtenteils sprachlos oder mitfühlend, teilweise aggressiv auf diese Schilderung einer kurzen Begebenheit aus einem Kindergartenkind-Leben. Mir fehlten auch erst die Worte. Dann kam die Wut. Dann: das Bedauern.

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27 Sep.

WELTPREMIERE: Nora Imlau rockt Köln

Bäm, war das eine Veranstaltung gestern! 50 Minuten sprach Nora Imlau frei über gefühlsstarke Kinder, Hilfe suchende Eltern, Emotionsregulation, inklusive Schulen, Alltagshilfen und über ihr neues Buch „Du bist anders, Du bist gut“, das offiziell erst am Montag, den 30.09.2019, erscheint. Sie sprach ohne Unterstützung durch eine Power Point Präsentation oder durch Notizzettel – aber dafür mit viel Herz, Hirn und Humor!

Das Publikum verstand ihren Blick auf Gefühlsstärke und auf die Art, wie man Kindern mit diesem Temperament am besten helfen kann. Die Zuhörer erkannten ihre Kinder und ihren Alltag wieder, fanden Inspiration und Information.

Gefühle dürfen nicht negiert werden, sondern sollen in Beziehung und Begleitung verarbeitet, gut ausgelebt werden.

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18 Sep.

Norman Wolf: „Die Fische schlafen noch!“

“ ‚Normi‘, sagt Opa, als er mich sieht, und es fühlt sich wie eine Umarmung an. Ich denke an die Jungs in meiner Klasse, die alle darauf pochen, schon fast erwachsen zu sein, MTV statt Super RTL schauen, für die Mädchen aus der Parallelklasse schwärmen und zwischen den Stunden über das Rauchen und manchmal über Sex sprechen. Ich will gar nicht erwachsen sein. Erwachsene streiten sich ständig, sorgen sich um Geld und trinken Bier, wenn es ihnen schlecht geht. Ich bin mit Kindsein noch nicht fertig.“

Diese Zeilen mitten aus dem Buch „Die Fische schlafen noch“ von Norman Wolf (MVG) beinhalten schon ziemlich viel, was in diesem Werk steckt: gefühlvoll erinnert sich der Autor zurück an seine Kindheit, in der das idyllische Familienleben immer stärker zerbröselte und ihn innerlich bedrückte.

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13 Sep.

Eingewöhnen – zack, zack!

In Gesprächen oder Beratungen rund um das Thema Eingewöhnung finde ich es auffällig, dass immer wieder klare und sehr kurze Zeiträume angegeben werden, die für die Zeit des Ankommens eines Kindes in der neuen Umgebung vorgesehen sind. Fragt man nach, liegt das oft an äußeren Bedingungen: Aufnahme in den Einrichtungen nur zu bestimmten Zeiten, viele Kinder auf einmal, Elternzeit-Ende kurz darauf, wartende Arbeitgeber, finanzieller Druck… Manche Erzieher haben mir gesagt, das sei das, was die meisten Eltern als Entlastung hören wollten; andere erzählten, mehr Raum sei in ihrem Kindergarten auch gar nicht, weil in den heißen Phasen ständig neue Kinder kommen und jeder ja den intensiven Kontakt zu einem Bezugserzieher brauche.

Aus bindungstheoretischer und aus Kindersicht tut das alles ziemlich weh, und es ist wunderschön, wenn es anders läuft / laufen kann. „Bei uns ist immer das Kind der Chef!“ war die Aussage einer Kita-Leitung, die mich sehr gefreut hat.

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05 Sep.

Nora Imlau: „Du bist anders, Du bist gut“

Als Nora Imlau im Mai 2018 „So viel Freude, so viel Wut“ (Kösel Verlag) veröffentlichte, schaffte sie es, vielen Eltern zu erklären, was genau in den Köpfen und Körpern ihrer besonders gefühligen, temperamentvollen Kinder vor sich geht. Gefühlsstärke!

Der von Nora geprägte Begriff setzt diese individuelle Besonderheit in einen positiven Fokus und will kein Stempel sein sowie definitiv keinen Mangel erfassen. Die Einordnung soll dabei helfen, ein Kind in seiner Eigenart zu erkennen, um im Alltag bestmöglich reagieren zu können.

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23 Aug.

Gefühlsstärke, Schüchternheit, Extrovertiertheit usw. – Wer ist schuld?

„Das habt Ihr aber toll hingekriegt!“ lassen wir uns gerne sagen, wenn unser Kind kooperiert, gut mitläuft, nicht auffällt, „brav“ ist, „hört“, seine Emotionen gut im Griff hat. Wenn es aber Probleme macht, stört, „gegen uns arbeitet“, ausflippt, „frech wird“ und jemand sagt, das sei unsere Schuld, fühlt sich das nicht mehr so gut an. Das kann uns annagen, richtig fertig machen.

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15 Aug.

Team mit Humor – oder humorlose Motztruppe?

Urlaub! Letzter Tag. Zum Abschied eine Wandertour in den Bergen mit drei Kindern bei bestem Wetter und phantastischer Stimmung.

Aber leider mit einem Tourenbuch, das uns während der 14 Tage in Bayern schon mehrfach verwirrt hatte. Ohne Handyempfang oben am Hang und somit ohne Google Maps als Hilfe. Nach mehreren Unwettertagen, an denen Regenfälle einiges an Erde aufgewühlt, Bäume zum Umstürzen gebracht und Wege unkenntlich gemacht hatten…

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08 Aug.

Selbständigwerden braucht ES SELBST TUN. Immer wieder.

HERZ▪IN▪FARKT

Zweimal habe ich heute gedacht, mein Herz bleibt stehen. Weil ich mit den Kindern auf einer Radtour war und der Jüngste vollkommen unerwartete Entscheidungen traf in deren Folge ich ihn jedes Mal quasi vom Kühlergrill eines Autos wegbrüllen musste. Puh! Was macht man da?

Aufstampfen und schimpfen? Entscheiden, dass nicht mehr geradelt wird, sondern nächstes Mal alle ins Auto steigen oder der Bus zu benutzen ist? Eine kräftige Strafe überlegen – schließlich hatte ich doch gesagt: „Anhalten, Fuß auf den Boden, ich sage wenn frei ist!“?

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24 Juli

„WOW – MOM – Der Mama-Mutmacher fürs erste Jahr mit Kind“ von Lisa Harmann und Katharina Nachtsheim

Bindungs- und Beziehungsorientierte Elternschaft geht immer von den Bedürfnissen des jüngsten Familienmitgliedes aus, aber legt Wert auf ausreichend Selbstfürsorge der Eltern, denn Benötigtes kann man nur geben, wenn man genug Kraft dazu hat. Gerade im ersten Lebensjahr eines jeden Kindes ist diese Balance eine Herausforderung. Dabei helfen möchte das Buch „WOW – MOM – Der Mama-Mutmacher fürs erste Jahr mit Kind“ von Lisa Harmann und Katharina Nachtsheim, den Betreiberinnen des Blogs Stadt – Land – Mama. Weiterlesen