27 März

Ja zum Nein! Von Herzen.

„Es ist toll, dass sie so oft Nein sagt. Sie agiert nicht einfach blind nach den Vorgaben der anderen, macht nicht einfach artig, was man ihr vorkaut. Sie kennt sich, ihre Wünsche, schon sehr gut. Sie mag auch manchmal einfach ihren Weg gehen und nicht den der Masse. Ich sehe diese Kraft in ihr. Beeindruckend!“

Habt Ihr einen Satz in der Art schon einmal gehört über ein Kind das Nein sagt? Immer wieder? Das erkannt hat, wo sein Innen und sein Außen ist, wer die anderen sind, dass es viele Optionen gibt, dass man Entscheidungen treffen kann. Das erkannt hat, dass es gute und schlechte Gefühle gibt, gute und schlechte Erlebnisse, die man erinnert – und die Entscheidungen beeinflussen, ganz individuell.

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09 März

Ich schäme mich so!

Eine liebe Freundin hat mir einen verzweifelten Hilferuf gesandt. Sie fühlt sich überfordert mit der neuen Situation als Mama von einem Baby und einem Kleinkind; sie weiß vom Kopf her ganz genau, wie sie mit ihrer großen Tochter umgehen möchte, aber es misslingt ihr manchmal. Sie ist immer wieder nicht die Mama, die sie sein möchte.

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02 Feb.

„Anders lernen sie es nie!“ – Nein? Wie Strafen sich zwischen uns und unsere Kinder stellen

Da blättert man nichtsahnend in einer kostenlos ausliegenden Elternzeitschrift, öffnet einen der vielen Newsletter, die von verschiedenen Firmen hier eintrudeln, unterhält sich mit einer bekannten Mutter, die man meint recht genau einschätzen zu können – und überall begegnet einem unerwartet das Thema „Bestrafung von Kindern“, ausgemalt in schönsten Farben. „Ungute Gefühle in Bezug darauf“ solle man ablegen (oh, wie das ans Thema „Schlafprogramme“ erinnert), und man dürfe „ruhig kreativ werden“ beim Erfinden möglichst fürchterlicher, wirksamer Strafen, die auch lange in Erinnerung bleiben. Die Tipps und der Wortlaut erinnern manchmal an das Training in einer Hundeschule, manchmal auch ans finstere Mittelalter.

 

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27 Jan.

Belohnungssysteme gegen Wutausbrüche – Deckel drauf und gut?

Hin und wieder begegnet mir die Fragestellung verzweifelter Eltern, ob Belohnungssysteme ihnen wohl dabei helfen könnten, die emotionalen Ausbrüche ihrer Kinder in den Griff zu bekommen.

Mal abgesehen von dem „Nein“, das dann sofort in meinem Kopf auftaucht, habe ich mir dazu folgende Gedanken gemacht:

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21 Jan.

Heute kam ein Riese heim!

Als mein erstes Kind 4 Jahre alt war, wurden um mich herum alle hektisch: „Du musst ihn zum Schwimmunterricht anmelden, sonst bekommt er keinen Platz im nächsten Jahr! Und mit 5 muss man spätestens starten!“ Ich ließ mich mitziehen von diesem Tross, meldete ihn an bei den überfüllten Vereinen, landete auf einer langen Warteliste und wurde ein Jahr später angeschrieben, dass wir nun endlich kommen dürften.

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04 Jan.

Empathie statt Schimpftiraden

Unsere Eltern saßen auf einer Picknickdecke direkt neben dem großen Sandkasten am Spielplatz und tranken ihren mitgebrachten Kaffee. Sie erzählten sich Erwachsenenkram und lachten viel. Meine Freundin Anni und ich saßen in unseren Matschhosen im Sand und arbeiteten an einer Burg. Annis Familie hatte keine eigenen Schaufeln oder Förmchen mitgebracht, und ich hatte teilen müssen. Das war mir schwer gefallen, aber jetzt half sie mir so gut, dass es sich schon besser anfühlte.

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28 Dez.

Mitgefühl als Kompass

An Heiligabend besuchte ich mit zwei unserer Kinder das Krippenspiel in unserer Gemeinde. In der abschließenden Ansprache gab uns der Pfarrer verschiedene wunderbare Gedanken mit auf den Weg. Ein Themenbereich trug den Titel „Mitgefühl als Kompass“; das hat mich am meisten berührt und hing lange nach. Er bezog sich damit ganz aktuell auf die Ereignisse in Berlin, aber übertrug dies natürlich auf unser Leben allgemein. Und der Gedanke setzte sich in mir fest.

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07 Dez.

Dr. med. Herbert Renz-Polster und Nora Imlau: „Schlaf gut, Baby“

Neulich wurde ich gefragt, was denn ein gutes Buch über Babyschlaf ausmacht. Nachdem ich gerade nochmal in meinen Notizen geblättert habe, die ich mir zu meinem Lieblingsbuch über Baby- und Kinderschlaf gemacht habe, ist es mir wieder eingefallen: es muss ganz viel Information darin sein über das Schlafen in diesen Altersstufen und Input, wie man dem Kind helfen kann, gut zu schlafen. Bücher, in denen der zweite Teil mehr Raum einnimmt und das Dem-Kind-Helfen bei genauerem Hinsehen ein Dem-Kind-etwas-Aufzwingen ist, sind für mich ein No Go und meilenweit weg vom Kind und jedem gesunden Bauchgefühl.

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16 Nov.

Katia Saalfrank „Was unsere Kinder brauchen – 7 Werte für eine gelingende Eltern-Kind-Beziehung“

Als meine Kinder noch relativ klein waren, war ich sehr überzeugt von einem Erziehungsratgeber, in dem man ganz bestimmte Situationen aufgelistet fand und eine passende, sehr liebvevolle Lösung beschrieben wurde  – z.B. Geschwisterstreit, Wickelunlust, Termine einhalten müssen. Dieses Buch habe ich lange weiterempfohlen und je nach Thematik und Gegenüber tue ich es heute noch manchmal. Doch inzwischen bin ich selbst nicht mehr richtig glücklich mit diesem Buch, da mir manche der aufgelisteten Situationen inzwischen merkwürdig vorkommen, weil sie für mich inzwischen viel selbstverständlicher dazugehören und gar nicht so sehr der Reglementierung bedürfen, wie es dort vertreten wird, vor allem, wenn andere, grundlegende Dinge in der Familie schon anders reflektiert wurden.

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14 Nov.

Der hat dolle Liebeskummer, oder?

Ich saß mit einem unserer Kinder im Auto, und es lief eine Phil Collins CD. Auf einmal wurde ich gefragt, was die Displayanzeige „I wish it wo“ denn bedeuten solle. Ich erklärte, dass der eigentliche Titel länger sei, „I wish it would rain down“ lautete und übersetzte dies mit meinem Sohn gemeinsam. Er reagierte mit Unverständnis; wer bitte wünscht sich denn Regenwetter? Und überhaupt: so ein doofes, lahmes, gejammertes Lied! Wenn man gerade in der Hardrockphase ist, ist ein Phil Collins natürlich eher schrecklich. Weiterlesen