02 Mai

Mach es wie ich! – Von wegen!

In vielen Gesprächen und Beratungen berichtet mir ein Elternteil davon, dass der Partner nicht genauso dem Kind begegnet, wie er selbst es tun würde. Meist ist der Berichtende derjenige, der mehr Zeit mit dem Kind verbringt, es tatsächlich oft besser kennt, besser versteht, sein Tun besser zu deuten weiß. Es wird dann mit dem unverstandenen Kind gelitten, gewünscht, es möge „einfach“ so agiert werden, wie man selbst es täte – gewünscht im Stillen oder auch laut ausgesprochen in der Situation, was (natürlich) häufig zum Streit führt.

Der andere ist gegenüber dem Kind und seinem Tun in diesen besagten Momenten manchmal einfach hilflos, versteht es nicht, hat regelrechte Fragezeichen in den Augen, einfach weil er weniger Zeit mit ihm verbringt und / oder weil er in der Bindungshierarchie auf dem zweiten Platz steht. Er probiert dann aus, begreift nicht, scheitert womöglich mit seinem Weg – wird manchmal vielleicht sogar sauer, laut, frustriert, unfair.

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26 Apr

Seht Ihr Euer Kind und vertragt seine Wahrheit?

In unseren Texten Belohnungssysteme gegen Wutausbrüche – Deckel drauf und gut? und Ja zum Nein! Von Herzen sowie auch an vielen anderen Textstellen sind wir darauf eingegangen, wie wichtig es ist, Kinder zu ermuntern, ihre Gefühle zu äußern, und eine Atmosphäre zu schaffen, in der alles sagbar ist: Wut, Angst, Glück, Unsicherheit, Freude, Unwohlsein, Fragen, Kritik – auch an uns Eltern…

In Gesprächen, Beratungen, im eigenen Erleben und im Austausch mit Freunden ist klar geworden, dass wir hier noch einmal tiefer gehen möchten. Wir möchten den Finger nochmal genau auf die Punkte legen, die unseres Erachtens das Wohl der Kinderseelen ausmachen, aus denen offene, gesunde und starke Erwachsenenseelen werden sollen. Denn das ist doch, was wir uns alle wünschen, was erwachsen soll aus der guten Bindung, den Wurzeln, die die Kinder bei uns haben: Selbstvertrauen, Flügel!

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21 Apr

Stell Dich an die Seite Deines Kindes! Ein Plädoyer gegen psychische Gewalt

Du denkst, Du siehst nicht richtig, als Du zum Abholen in den Kindergarten kommst. Dein Kind sitzt zusammengekauert auf einem Stuhl, den Kopf in den Armen verborgen, und schluchzt leise. Über ihm, mit drohend erhobenem Zeigefinger, steht die Erzieherin und herrscht es an mit den Worten „Wage es nicht! Wage es bloß nicht!“ Von diesem Stuhl hast Du schon öfter gehört, aber Dein Kind jetzt so eingeschüchtert, bedroht und verängstigt zu erleben, treibt Dir die Tränen in die Augen.

Einen Moment lang wärst Du fast verbal ausfallend geworden, entscheidest Dich dann aber dafür, erst einmal nur Dein Kind zu beschützen und zu trösten und Dir dann in Ruhe zu überlegen, was nach diesem Erlebnis zu tun sei. Noch Stunden später ist Dein Kind völlig verstört. Weiterlesen

12 Apr

Erinnerer – Kleine Alltagshelfer ohne Stress und Streit

Im Alltag mit unseren Kindern haben wir über die Jahre gemerkt, dass wir bestimmten Situationen, die immer wieder zu Konflikten oder unguten Gefühlen führen, eigentlich relativ einfach aus dem Weg gehen können, indem wir unseren Kindenr helfen, sie selbst in die Hand zu nehmen und eigenverantwortlich mit ihnen umzugehen. Wir müssen diese Fälle nur erkennen, besprechen und kleine Erinnerer finden, die die Kinder dabei unterstützen, ganz alleine das zu tun, was sie eigentlich auch gerne tun möchten – denn auch sie möchten Streit und Stress vermeiden und ihre Zeit lieber auf schöne Dinge verwenden.

Welches diese Situationen sind, ist in jeder Familie, bei jedem Kind anders. Hier wollen wir Anregungen sammeln, alphabetisch sortiert. Die Liste wird beständig ergänzt werden.

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14 Feb

Schau Dir mal Dein Kind an – Interview-Serie Nr. 11: Katharina und Anne

KATHARINA

(für ihren Sohn)

Was begeistert Dich an Deinem Kind am meisten?

Dass er cool ist und sich begeistern lässt.

Was macht Ihr am liebsten gemeinsam?

Vorlesen, spielen, Hauptsache zusammen.

Was hast Du von Deinem Kind gelernt?

Geduld, Hingabe, Fairness, Verständnis.

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21 Jan

Heute kam ein Riese heim!

Als mein erstes Kind 4 Jahre alt war, wurden um mich herum alle hektisch: „Du musst ihn zum Schwimmunterricht anmelden, sonst bekommt er keinen Platz im nächsten Jahr! Und mit 5 muss man spätestens starten!“ Ich ließ mich mitziehen von diesem Tross, meldete ihn an bei den überfüllten Vereinen, landete auf einer langen Warteliste und wurde ein Jahr später angeschrieben, dass wir nun endlich kommen dürften.

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19 Jan

Schau Dir mal Dein Kind an – Interview-Serie Nr. 10: Rebecca und Kristina

REBECCA

(für meine Tochter)

Was begeistert Dich an Deinem Kind am meisten?

Ich bin von ihrer Aufrichtigkeit sich selbst gegenüber und gegenüber ihren Mitmenschen überwältigt. Auch ihr selbstverständliches Durchsetzungsvermögen spielt da eine enorme Rolle.

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12 Jan

Schau Dir mal Dein Kind an – Interview-Serie Nr. 8: Friederike und Rebecca

FRIEDERIKE

Was begeistert Dich an Deinem Kind am meisten?

Dass er ist! Dass er sein will, wie er ist. Sein Explorationsverhalten. Seine Begeisterungsfähigkeit, sein spontaner Ausdruck aller Gefühle.

Was macht Ihr am liebsten gemeinsam?

Sein. Kuscheln. Lesen. Rausgehen. Ich liebe es zu sehen, wie er die Welt erkundet. Im Grunde alles, weil meistens zusammen.

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28 Dez

Mitgefühl als Kompass

An Heiligabend besuchte ich mit zwei unserer Kinder das Krippenspiel in unserer Gemeinde. In der abschließenden Ansprache gab uns der Pfarrer verschiedene wunderbare Gedanken mit auf den Weg. Ein Themenbereich trug den Titel „Mitgefühl als Kompass“; das hat mich am meisten berührt und hing lange nach. Er bezog sich damit ganz aktuell auf die Ereignisse in Berlin, aber übertrug dies natürlich auf unser Leben allgemein. Und der Gedanke setzte sich in mir fest.

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